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Musiker Laith Sascha Al-Deen im DS-Interview |
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Löwe der Vollkommenheit: Laith
Sascha Al-Deen
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Kultur_Musik "Die
Liebe zum Detail" Der
Löwe der Vollkommenheit, Laith Al-Deen, über persönliche Gefühle und die
Liebe, in seiner Musik und seinem Leben. Der
36 jährige Mannheimer Kuschelrocker Laith Al-Deen,
singt und schreibt gerne über Liebe. Wer wen liebt, ist dabei weniger
interessant als die Frage, wie geliebt wird. Am
13. Juli 2007 hat Laith die Halb-Amerikanerin Melanie
Moser, die Liebe seines Lebens
geheiratet. Einen Monat vor seiner standesamtlichen Hochzeit, veröffentlichte
er sein Album "Die Liebe zum Detail" und die erste Single-Auskopplung
"Keine wie Du" war ein Zeichen des Aufbruchs in einem neuen
Lebensabschnitt des Vollblutmusikers. In
einem Gespräch über Männer und Frauen verriet Laith einige Details: Laith, im Juli 2007 hast Du Melanie geheiratet. Wie kam es dazu? „
Ich glaube, wenn man jemanden trifft, mit dem man diese Form von Leichtigkeit
hat, muss man nicht mehr alles hinterfragen. Ich bin der Letzte, der gedacht hätte,
dass ich nach relativ kurzer Zeit des Zusammenseins heiraten würde. Wir kennen
uns zwar lange, aber so wirklich zusammen waren wir nie. Also ging alles relativ
schnell. Mir war das eigentlich ziemlich klar, dass ich das will. Dieses Gefühl
von Energie und Leichtigkeit, also wenn das keine Grundlage ist, was dann?“ Hast
Du ihr ganz klassisch einen Heiratsantrag gemacht? „Ich
musste sie ja aus den Staaten zurück nach Deutschland holen und das macht man
ja nicht grundlos. Ja, es gab den klassischen Heiratsantrag, das habe ich mir
nicht nehmen lassen.“ So
richtig mit auf die Knie gehen und Ring und so? „Fast,
aber das werde ich hier nicht erzählen…“ Sollte
eine Frau für Dich eher klug oder eher schön sein? „Für
alles, was ein bisschen länger gehen soll, ist es schon nötig, dass sie beides
ist.“ Fandest
Du deine Frau erst schön oder erst schlau? „Scharf,
zuerst fand ich sie scharf, ich gestehe es. Wir hatten Augenkontakt, bevor wir
uns unterhalten haben, aber das ist auch schon eine Weile her.“ Ihr
seid fast acht Jahre umeinander herumgeturnt, bis daraus Liebe wurde. Ist der
lange Anlauf gut oder schlecht für die Beziehung? „Das
war eigentlich schön, in den acht Jahren gabt es einmal ein Fast-Techtelmechtel
mit uns beiden, aber ansonsten haben wir uns selten gesehen. Die Liebe ist also,
obwohl wir uns kennen, immer noch brandheiß und frisch.“ Würdest
Du gern Deine Freundin sein? „Wäre
ich es, wüsste ich, dass man Laith Al-Deen ab und zu mal deutlich an die
Kandare nehmen muss. Dass wir beide geheiratet haben, hat ja Gründe.“ Laith
lacht „Ich bin nicht devot, muss aber auch nicht immer bestimmen, das ergänzt
sich bei uns beiden.“ Verstehst
Du noch, warum Du mit Deinen Exfreundinnen zusammen warst? „Ja.“ Bei
welchen Frauen fällt Dir das leichter: Bei denen, die Dich verlassen haben,
oder bei denen, die Du verlassen hast? „Ich
bin noch nie verlassen worden. Was nicht unbedingt gut für mich war.“ Weichst
Du Problemen gerne aus? Bestimmt,
eine meiner wirklich schlechten Eigenschaften ist, dass ich Probleme immer so
weit eskalieren lasse, bis sie sich quasi von selbst erledigen. Das hat sich
aber durch Melanie geändert, was sich gut anfühlt.“ Irritieren
Dich zwei küssende Männer? Nee,
gar nicht. Knutschende schwule Pärchen in der ersten Reihe sind bei meinen
Konzerten auch keine Seltenheit. Wenn sogar die Jungs knutschen, weiß ich, dass
das Konzert gut läuft. Ich glaube ehrlich gesagt auch, dass ganz viele Heteros
drum herum die Schwulen im Publikum beneiden, weil die einfach entspannt
emotional abgehen können und einfach Spaß haben, ohne sich permanent davor zu
fürchten, das jemand ihre Männlichkeit anzweifelt. Die Leidenschaftlichkeit hätten
Heteros auch mal gerne, glaub ich. Ich finde es auch auf der Strasse immer
wieder 'nen Hingucker, wenn sich zwei Jungs küssen.“ Weil
es schön ist? „Ich
kann das schön finden, wenn das attraktive Typen sind, auch wenn der Reiz dabei
für mich nicht erotisch ist. Aber auch nicht immer.“ Geht
das bei zwei sich küssenden Frauen besser? „Nicht
unbedingt. Das macht mich mehr an, sorry.“
Laith lacht „Aber auch da kommt es, genau wie bei Männer oder einem
Heteropaar, eher darauf an, wie geküsst wird, als wer da küsst.“ Reden
wir mal über Dein Album, es heißt Liebe zum Detail. Welches Detail gefällt
Dir an Deinem Album am Besten? „Dass
wir zum ersten Mal eine echte Bandsession darauf haben, ist eine Neuerung für
mich. Es gibt der Platte mehr Leben und ein Stück Abwechslung“ Was
genau meinst Du mit "Bandsession"? Heißt das, alle Musiker haben
gleichzeitig gespielt und das wurde direkt aufgenommen? „Ja
genau. Eine komplette klassische Studiosession, wie ich das von früher kenne.
Meine Produzenten kommen ja eher aus der Elektro-Ecke, die tun sich immer schwer
mit Menschen.“ Laith lacht „Sie
sind lieber im Studio. Die Jungs haben den Zugang zur Akustik ein bisschen
verloren, Aber die originale Bandsession hat richtig Spaß gemacht. Es gibt auf
der Platte eine Nummer ohne Klick- also ohne Metronom. Das ist für den
Popbereich eine Seltenheit. Der Song ist 'ich habs dir nie gesagt'.“ Wenn
Du zurückdenkst ins Jahr 2000, als Du deinen Durchbruch hattest, und Dich
vergleichst mit dem Mann, der Du damals warst, und guckst, wie Du dich heute
siehst, was hat sich in Deinen Augen am deutlichsten verändert? „Ich
bin ängstlicher geworden. Und ich habe ein anderes Verhältnis zu dem Begriff
'Erfolg'. Früher war Erfolg für mich definitiv ein leeres Wort. Heute ist es
viel, was meine Bestrebung verbindet. Da geht es nicht rein um Popularität,
sondern ein Stück weit um Lebensgrundlage. Erfolg steht auch für Beständigkeit
und Sicherheit. Das ist wichtig für jemanden wie mich, der jetzt ein
Familienleben hat. Ich mache mir heute mehr Gedanken, und gucke mehr in die
Zukunft.“ Laith
Sascha Al-Deen, so lautet der vollständiger Name des Halb-Irakers, der übersetzt
"Löwe der Vollkommenheit der Religion" heißt. Der
Löwe der Vollkommenheit hat sich noch nie gescheut, persönliche Gefühle,
Emotionen und Liebe in seiner Musik auszudrücken und auch darüber zu reden. (me) |
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