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Drei TV-Dokumentationen zu Afghanistan |
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Wahrheiten: Afghanistan in drei TV-Dokumentationen
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![]() „Der Junge Mir“ (arte) (Foto: © Arte) |
Der vielfach international preisgekrönte Filmer dreht 2001/2002 mit Mir und seiner Familie einen Dokumentarstreifen. „Der Junge, der auf den Buddhas von Bamyan spielt“ schildert am Beispiel einer Familie das Drama der afghanischen Bevölkerung, die seit Jahrzehnten unter der sowjetischen Besatzung, unter dem Gemetzel des Bürgerkriegs und unter dem grausamen Regime der islamistischen Taliban nicht zur Ruhe kommt. Entstanden zu Beginn des weltweiten Engagements am Hindukusch stellt dieser Film eine Momentaufnahme dar. Und zugleich sieht Phil Grabsky die Chance, den kleinen heiteren Jungen auf seinem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten. Er wird Mir begleiten und beobachten – zehn Jahre lang. |
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Auch wenn der Junge Mir und seine Umgebung sicher nicht repräsentativ für das Leben in den ländlichen Regionen Afghanistans ist, so erlauben die intimen und aussagestarken Szenen nicht nur Einblicke in den kargen Alltag der Menschen am Hindukusch. Bildung ist Voraussetzung und Chance für die junge Generation, eines Tages vielleicht aktiv an der Modernisierung der in weiten Teil geradezu archaisch anmutenden Lebensumstände ihres Volkes mitzuwirken. An Eifer mangelt es dabei dem Jungen Mir nicht. Doch wie in den meisten Familien auf dem Land muss auch er |
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Das Bewusstsein, das man aus Afghanistan nicht unversehrt wieder heimkehrt, ist bei jedem Soldaten der Bundeswehr vorhanden. Auch wenn die offizielle Nachwuchswerbung des Verteidi-gungsministeriums die sehr konkreten Risiken gegenwärtiger oder künftiger Auslandseinsätze (bisher) faktisch ausklammert – so sind diese doch spätestens seit Aussetzung der Wehrpflicht jedem Freiwilligen für den Dienst in den deutschen Streitkräften präsent. Zehn Jahre der Teilnahme an der ISAF-Mission für Afghanistan sind verbunden mit insgesamt 56 toten und 304 verwundeten deutschen Soldaten und Polizisten. |
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Für die ARD begleiteten die beiden Autoren Georg Schmolz und Thomas Kasper zwei Soldaten und ihre Familien ein Jahr lang. „Hindukusch und zurück“ schildert diese Zeit von der Einsatzvorausbil-dung in Deutschland, des Einsatzes in Afghanistan bis zu den Wochen ihrer Rückkehr in die Heimat. Ein Film der Zwischentöne. Fazit der Dokumentation: die wenigsten kommen so zurück, wie sie in den Einsatz gefahren sind. Dabei sind Oberleutnant Frank E. und Stabsunteroffizier Daniel K. während ihres Einsatzes nicht in sonderlich dramatische Situationen geraten, mussten nicht mit G36 oder der schweren Granatmaschinenwaffe ihr Leben gegen Aufständische, gegen Taliban oder einfach „nur“ kriminelle Mafiabanden verteidigen. Die Angst vor dem – natürlich – unerwarteten Angriff in einem Hinterhalt oder der vernichtenden Explosion einer am Straßenrand vergrabenen IED (Improvised Explosive Device) hat sich aber während der gesamten Einsatzdauer in das Bewusstsein der Männer eingegraben. |
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ARD-Autor Ashwin Raman war im Sommer 2011 ist unterwegs im Norden Afghanistans – das Ergebnis die Dokumentation „So nah am Tod“. Der mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Kriegsreporter reist wie immer auf eigene Faust und auf eigenes Risiko, ausgerüstet mit einer kleinen Videokamera und einer kugelsicheren Weste. Sein Ziel: eine möglichst hautnahe Bestandsaufnahme nach zehn Jahren Krieg -- in jener Region, in der die Bundeswehr für Sicherheit und Stabilität sorgen muss. Vier Wochen reist Raman durch den Norden des Landes, besucht die Standorte bei Kunduz, Mazar-e-Sharif und Baghlan. Er ist mit Bundeswehrsoldaten unterwegs bei Patrouillen und gefährlichen Einsätzen. |
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Er macht Station an abgelegenen deutschen Außenposten im afghanischen Niemandsland und begleitet die afghanische Armee bei einer Offensive gegen die Taliban. Mehrfach wird er Zeuge von tödlichen Anschlägen. Ist dieser Krieg zu gewinnen, wenn sich die Spirale der Gewalt immer weiter dreht? Die Zweifel wachsen, auch unter den deutschen Soldaten in Afghanistan. "Um hier wirklich etwas zu verändern, dafür müsste man in Zeiträumen von mehreren Generationen denken", sagt ein deutscher Offizier. Und fürchtet, dass der Bundeswehreinsatz mit mittlerweile mehr als 50 Toten vielleicht völlig sinnlos war. Ashwin Ramans Reportage zeichnet das Bild eines geschundenen Landes im zehnten Kriegsjahr. Seine Bewohner leben in ständiger Bedrohung durch grausame Anschläge und versuchen sich einzurichten in einen Alltag so nah am Tod. |
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