Erfolgreicher Kampagnenstart „Lovis bleibt!“

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Pressemitteilung www.lovis.de

Kiel, 1. Juni 2013. „Lasst uns fahren! Nur das echte Erlebnis an den Segeln kann Geschichte vermitteln!“ rufen die Traditionsschiffer empört.  Sie sind Teil einer Inszenierung des Spiels „Schiffe versenken“ am Samstagmittag am Kieler Hafen. Mit imaginären Schüssen zerstören Behördenvertreter eines der bunten Schiffe nach dem anderen.

Etwa 150 Menschen sind gekommen um das Traditionssegelschiff Lovis auf seinem Aktionstag „Stoppt das Schiffe versenken“ zu unterstützen. Denn das Spiel auf dem Kai hat einen realen Hintergrund: Die Tage des Bildungsschiffes sind gezählt. Jedenfalls wenn es nach dem Willen der Verkehrsberufsgenossenschaft geht. Bis Ende Juni gibt es noch ein vorläufiges Zeugnis, dann bleibt dem Schiff nur der Weg in die Berufsschifffahrt – für das ehrenamtlich betriebene Projekt wäre dies das Aus.

„Jetzt müssen wir an die Öffentlichkeit gehen, alleine sind wir der fragwürdigen Praxis der Berufsgenossenschaft ausgesetzt“,  sagt Anke Lübbert, Crewmitglied der Lovis. Wir müssen zeigen, dass hier etwas verloren zu gehen droht, das geschützt und gewürdigt werden sollte.“ Mit den eigenen Händen hat die Crew das Schiff aus einem hundert Jahre alten Rumpf aufgebaut, Handwerkstechniken gelernt und Generationen von Jugendlichen das Segeln beigebracht. Gruppen und Vereine nutzen das Schiff seit nunmehr 13 Jahren für vielfältige Projekte und gesellschaftspolitisches Engagement.  „Das Schiff als Symbol, dass es möglich ist, selbst etwas zu gestalten soll auch andere ermutigen sich einzubringen“, sagt Anke Lübbert.

Bisher fiel die Lovis unter die Bestimmungen für Traditionsschiffe, nun will die Berufsgenossenschaft dem Schiff den Status des Traditionsschiffs aberkennen – weil das Schiff angeblich keinen historischen Wert habe. Die Lovis ist kein Einzelfall. Seit Einführung der Richtlinie vor 13 Jahren hat die BG Verkehr die Auslegung der Zulassungsrichtlinien verschärft. Von ehemals etwa 200 fahrenden Traditionsschiffen sind momentan noch um die 100 übrig geblieben. Neben der Lovis müssen aktuell etwa dreißig andere Schiffe um ihre Existenz kämpfen. „Weil wir nicht allein mit dem Problem sind, ist es wichtig, dass wir uns mit anderen zusammenschließen.“ so Lübbert. Tatsächlich sind viele Besucher gekommen die sich selber auf Traditionsschiffen engagieren.

Am Sonntag nach der Aktion kommen junge Umweltschützer für eine Seminarfahrt an Bord.  Erstmal geht für das Bildungsschiff der Alltag weiter – noch bis Ende Juni. Und dann? „Wir finden uns nicht damit ab, dass wir nicht mehr fahren sollen“ sagt Anke Lübbert. Die Forderung der Loviscrew sind klar: Rahmenbedingungen, die die Fahrt von gemeinnützig betriebenen Schiffen verlässlich ermöglichen.

Rückfragen bitte an Anke Lübbert Tel. 0171-2027889, presse@lovis.de

Mehr Informationen zum Schiff: www.lovis.de

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