Archive für November, 2013 | monatliche Archiv Seite

Direkte Demokratie 2013 erstmals im Koalitionsgespräch

13. November 2013

Bundesweiter Volksentscheid: CDU lehnt (erst mal) ab

Berlin, 13.11.2013. Diesmal dauerten die Gespräche über vier Stunden. Bevor die Generalsekretäre der Koalitionsverhandler aus CDU, CSU und SPD vor die Presse traten sagte die CDU-Parteichefin und Kanzlerin Angela Merkel schon Nein zum aufgeflammten Wunsch von SPD und CSU, Volksentscheide auf Bundesebene in den Koalitionsvertrag mit aufzunehmen.

Bei anderen Themen bewegten sich die beteiligten Parteispitzen aufeinander zu, nicht aber bei den Diskussionen zu mehr Direkter Demokratie in Deutschland. Dass das „nicht im ersten Anlauf“ zu schaffen sei, so Thomas Oppermann vor dem heutigen Treffen, war offensichtlich. Doch von der Volksabstimmung wollen weder Alexander Dobrindt, der CSU-Generalsekretär, noch seine Kollegin der SPD, Andrea Nahles, die Finger lassen. Dazu veranlasse auch eine schwache Opposition des repräsentativ gewählten Parlaments und einer wohl zukünftigen, starken Koalition, sagen die Befürworter. Im Laufe der Legislaturperiode könnten sich neue Möglichkeiten und Diskussionen ergeben.

Hier die O-Töne der Pressestatements von: Hermann GröheAndrea Nahles, Alexander Dobrindt

 

Andere Medien zum Thema

RP-Online: Streit um mehr Volksentscheide: Die Schattenseiten der direkten Demokratie.

Welt.de:  Merkel-pfeift-ihren-Innenminister-zurueck.

Ein deutscher Journalist im Visier des BND

13. November 2013

Gewerkschaft Verdi / Journalisten

Anspruch auf Auskunft, nicht Akteneinsicht

Mindestens so abstrus erscheint das Überwachungsszenario, mit dem sich ein Kölner Journalistenkollege bis heute auseinanderzusetzen hat. Ihn nahm – besonders fragwürdig – der Auslandsgeheimdienst über Jahrzehnte ins Visier. Helmut Lorscheid hat es schriftlich: „Ihnen ist … eine vollumfängliche Auskunft über die beim BND zu Ihrer Person vorhandenen Daten/ Unterlagen zu erteilen“, schrieb ihm der BND Ende April 2012. (…)

Lorscheid_Helmut_Journalist

(Bild: archiv/DS)

Egal, der Journalist ist sicher: „Nichts von all dem rechtfertigt eine jahrzehntelange BND-Beobachtung.“ Dass sein aktives Engagement gegen Apartheid und seine hartnäckigen Recherchen zu Rüstungsexporten die Ausspäher auf den Plan riefen, hält er für am wahrscheinlichsten. Immerhin archiviert man in Pullach auch Rechercheanfragen Lorscheids an die Rüstungsproduzenten Dornier und Team Industries Maschinenhandel aus den Jahren 1983 und 1984:

„Ich habe seinerzeit intensiv Brüche des Waffenlieferungs-Embargos der UN gegenüber dem Apartheid-Regime in Südafrika untersucht. Auch zu Rüstungsexporten in die Türkei und nach Griechenland habe ich recherchiert.“ Dass später Waffenlieferanten verurteilt wurden und dass es seit 1999 den jährlichen Rüstungsexportbericht der Bundesregierung gibt, dafür habe er wesentlich „mit gesorgt“. (…)

Den ganzen Artikel lesen Sie hier: http://mmm.verdi.de/titel/07-2013/grenzueberschreitung-im-geheimen .

(LÄ, syl, 13.11.2013)

Heiner Geißler für obligatorische Referenden bei EU-Fragen

12. November 2013

Immer wieder betont der frühere CDU-Generalsekretär und Bundesminister a.D. Heiner Geißler hat sich vor dem Hintergrund der laufenden Koalitionsverhandlungen für die Einführung der direkten Demokratie auf Bundesebene ausgesprochen. „Wir brauchen dringend eine Ergänzung der Parlamentarischen Demokratie durch Formen der direkten Bürgerbeteiligung. Dafür die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, ist eine großartige Zukunftsaufgabe des Deutschen Bundestages. Dadurch kann auch das Vertrauen in unsere Demokratie gestärkt werden“, sagte Geißler am Sonntag (10.11.) gegenüber dem Verein Mehr Demokratie (Quelle: Pressemitteilung MD, Berlin, 12.11.2013).

Bisher kämpfte der Verein trotz Anhörungen im Bundestagsausschuss und elf Gestzesinitiativen vergeblich um eine Gesetzesänderung. (syl)

Volksentscheide auf Bundesebene mit der CDU?

12. November 2013

Kommentar

Berlin, 11.11.2013. Bald kommt Weihnachten, da machen sich SPD und CSU noch mal dem Thema Volksentscheide auf Bundesebene gewogen. Schwer zu glauben, dass das in den Koalitionsvertrag kommt: http://www.sueddeutsche.de. (syl)

Leserbrief zu Naturkatastrophen und Geburtenraten

11. November 2013
Von Achim Wolf
Ein Kommentar zum Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen
Der ursächliche Grund für immer mehr verheerende Naturkatastrophen und das Elend der davon betroffenen Menschen ist die weltweit exponentiell ansteigende Überbevölkerung. Zu viele Menschen verursachen den enormen CO2-Ausstoss, der die Klimakatastrophe verursacht. Zudem werden weiterhin zu viele Menschen geboren, denen dann die Grundlagen für ein menschenwürdiges Leben fehlen.
Wir sollten daher endlich nachdenken und weltweit nicht noch mehr Kinder in die Welt setzen, die dann hungern oder aus ihren Heimatländern flüchten müssen, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Der Mensch sollte endlich vernünftig genug sein, sein Bevölkerungswachstum einzudämmen, sonst wird er die Natur und sich selbst zerstören.
In den letzten 44 Jahren hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt. Bleibt es so, dann werden im Jahr 2050 bereits 15 Milliarden Menschen auf der Erde leben – das ist die eigentliche Katastrophe, die verhindert werden muss.
Bitte informieren  Sie die Öffentlichkeit über unsere Petition für weltweite Geburtenregelungen bei der weltgrössten Plattform change.org: http://chn.ge/1bSmBDH
Sie haben eine Meinung dazu? Schreiben Sie unserer Redaktion: presse @ medienmodul.de.

Jean-Claude Juncker erhält Preis der Deutschen Gesellschaft e.V.

8. November 2013

Jean-Claude Juncker erhält Preis der Deutschen Gesellschaft e.V.
Der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker erhielt heute am 8. November 2013 in Berlin den Preis der Deutschen Gesellschaft e.V. für seine Verdienste um die deutsche und europäische Verständigung. Die Laudatio hielt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Sabine Bergmann-Pohl, Volkskammerpräsidentin a. D. und Bundesministerin a. D. und Lothar de Maizière, Ministerpräsident a. D. und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft e. V. übergaben den Preis. Das Bild zeigt von links Wolfgang Schäuble, Jean-Claude Juncker, Sabine Bergmann-Pohl und Lothar de Maizière. (Foto: © VS 2013).

 

Stroebeles Treffen mit Snowden: Berichte kindgerecht.

2. November 2013

Berlin, 1.11.2013. Einladung. Kein Novemberscherz, aber fast wie eine Kindersendung bei ´Peter Lustig`. Der Bundestagsabgeordnete und Strafverteidiger (von Berufen), Hans-Christian Ströbele (Partei Grüne), aus Berlin Kreuzberg-Friedrichshain, traute sich, Edward Snowden (heimlich) in Moskau zu treffen und teilte einige Erkenntnisse in der Bundespressekonferenz mit.

Voller Energie, aber mit inhaltsarmen Worten im Gepäck, berichtete der 74-jährige Grünen-Parlamentarier, einziger

Hans-Christian Ströbele (Archiv/Sylla)

Hans-Christian Ströbele (Archiv/Sylla)

direkt gewählter Abgeordneter seiner Partei in Berlin, von dem dreistündigen Treffen in Moskau mit Edward Joseph Snowden. „Über den die ganze Welt seit Juni“ 2013 redet, so Ströbele nach seiner Rückkehr.

Der dreißig Jahre alte Snowden offenbarte in seinem allgemein adressierten Schreiben, er habe eine Direktanstellung als technischer Experte bei der National Security Agency (NSA) bis 2013, zuvor bei der Central Intelligence Agency (CIA) sowie bis 2008 bei der Defence Intelligence Agency (DIS), inne gehabt.

Snowden sei jedoch nicht nur mit verwaltungstechnischen Tätigkeiten betraut gewesen, sondern habe auch operativ gestaltet. Dass Snowden mit seinem Wissen teilweise an die Öffentlichkeit ging, begründete er damit, Zeuge „systematischer Gesetzesverstöße meiner Regierung, die mich aus moralischer Pflicht zum Handeln veranlassten“ geworden zu sein.

Er verließ unter dem Druck und der Hetze in den USA seine Familie und seine Heimat und genieße das Asyl in Russland für zwölf Monate. Der Bundestagsabgeordnete Ströbele sagte, es läge „an uns“ und machte eine einladende Geste vor den internationalen Presseleuten, wie es dann weiter gehe.

Die Journalisten wollten vor allem Gewissheit, ob Ströbele gewusst habe, was er da unterschrieb als Zeuge und vor laufender Kamera. Lapidar sagte er, er habe den Brief gar nicht gelesen vor Ort. Begleitet wurde der Politiker von zwei Journalisten und – einzig eingeweiht – einem russischen Begleitservice – und der russischen Botschaft.  Die Deutsche Botschaft, standardmäßig sonst über seine Reisen informiert, wurde laut Ströbele nicht in Kenntnis gesetzt.

Er habe Angst gehabt, dass ein Treffen durch Vorveröffentlichungen, beispielsweise „in der Bild“, verhindert worden wäre. Der gemeinsame Kontakt sei im Sommer 2013 bereits anberaumt worden zwischen den Büros Snowden und Ströbele, doch realisiert werden konnte der Termin dann hurtig am 31. Oktober 2013. „Dann versuch ich es selbst mal“ in Verbindung mit dem Mann der brisanten „Spionage-Enthüllungen“ zu kommen. Die Möglichkeiten „zu neuen Gesetzen und Richtlinien“ anzukurbeln und auf den „verdeckten Missbrauch des öffentlichen Vertrauens“ aufmerksam zu machen, das unterschrieben Edward Snowden und Hans-Christian Ströbele. Wenn der angestellte Direktor der NSA, Keith Brian Alexander, mehr Offenheit zeigen würde, wäre Snowden nicht so gebraucht.

Der SPD-Abgeordnete Thomas Oppermann, Parlamentarischer Geschäftsführer im Bundestag begrüßte Ströbeles

Thomas Oppermann (Archiv/Sylla)

Thomas Oppermann (Archiv/Sylla)

Vorstoß. Auf Twitter schrieb Oppermann am 1. November: „Wenn es Möglk gibt,#Snowden als Zeugen zu hören – ohne ihn i Gefahr zu bringen u Verh Deu/USA komplett zu ruinieren – sollten wir sie nutzen“. (Quelle: http://www.thomasoppermann.de)

Gesetzlich möglich wäre ein Asyl des strafrechtlich verfolgten Geheimdienstlers auch in Deutschland mit einigem Aufwand. Überlegt wurde eine Einladung des Untersuchungsausschusses in der NSA-Affäre in den Deutschen Bundestag, aber Treffen innerhalb Russlands seien sowieso erlaubt.

Im Ergebnis betrachte Snowden seine eigenen „Bemühungen nachweislich“ als „positiv“ laut Brief. Priorität setze er bei seiner Heimatregierung, vor diesem Kongress möchte er am liebsten aussagen. Erst in der Nachfolge möchte er in anderen Staaten die Aufmerksamkeit. – Das befürwortete auch Ströbele. Der Datenschutz sei in Deutschland sehr gut entwickelt. „Die Wahrheit auszusprechen ist kein Verbrechen“, heißt es in dem Snowden/Ströbele-Brief. (fsylla, LÄ 4 .Nov. 2013)

Andere Medien zum Thema:

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/nachrichten/politik/ausland/13579187.htm

http://www.abendblatt.de/politik/article121451618/Jetzt-nehmen-die-Geheimdienste-Christian-Stroebele-ins-Visier.html

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Ergänzungen aus der Regierungspressekonferenz vom 1. November 2013, Berlin, zu den Ausspähaktionen der NSA und möglichen Einreisekriterien von Edwald Snowden nach Deutschland finden Sie hier:  bundesregierung.de /Pressekonferenzen/2013-11-01.

Ströbele präsentiert Brief von Edward Snowden

1. November 2013

Ströbele präsentiert Brief von Edward SnowdenDer Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele (74, Bündnis 90/Die Grünen) hat den Whistleblower Edward Snowden am 31. Oktober 2013 in Moskau getroffen. Er erhielt von Snowden einen Brief für die Bundesregierung. Ströbele berichtete heute am 1. November 2013 vor der Bundespressekonferenz, dass Snowden zu einer Aussage zur Aufklärung über die NSA-Spähaffäre in Deutschland bereit sei. (Foto: © VS 2013).