Posts mit Schlüsselwort ‘Élysée-Vertrag’

Staatsgast Boni Yayi aus der Republik Benin

23. Januar 2013

Was aus Europa angeboten wird, dauert Afrikanern zu lange/Frankreich will nur Ordnung in Mali

Berlin, 23.1.2013. Staatsgast Boni Yayi aus der Republik Benin war von 2012 bis 2013 Vorsitzender der Afrikanischen Union. Yayi habe der Bundeskanzlerin gesagt, er „heiße Thomas, und sie habe gesagt, sie heißt Angela.“ Damit beschrieb er „die Zusammenarbeit zwischen Afrika und Deutschland, zwischen Benin und Deutschland“ als gut und von „sehr hoher Qualität.“

Die Kanzlerin habe ein offene Ohr gehabt. In der vergangenen Woche habe Merkel bereits mit seinem Bruder, „Herrn Ouattara“ gesprochen. Er ist der Vorsitzende der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft.

Gespächsthema waren auch die Krisenregionen  in Nordnigeria und Mali. Merkel habe Boni Yayi darüber informiert, wie Deutschland Frankreich bei dieser Intervention unterstütze. Er selbst sei „als Vertreter des ganzen Kontinents gekommen, als Vertreter der Afrikanischen Union, um Deutschland zu bitten, sich aktiv an diesem Konflikt zu beteiligen.“

Das Engagement von Frankreich betrachte er nicht als eine koloniale Ansage. Frankreich habe sich „der Aufgabe angenommen, die Verfassungsordnung in Mali zu stabilisieren.“ Ende Januar solle ein Gipfel in Addis Abeba stattfinden, um die  Finanzierung der Interventionen in Mali zu klären.

Es war zwar kein Gesprächsthema heute, aber Boni Yayi kritisierte, dass die europäischen Angebote recht lange dauern. Die Zusammenarbeit im Bereich Agrarmaschinen oder Agrarausrüstungsfertigungen stünde noch nicht. Sein afrikanischer Präsident habe von fehlenden Infrastrukturprojekten gesprochen, zum Beispiel Brückenbauten in Cotonou, wo das sehr dringlich für die Menschen sei.

Beim 50. Jahrestag des Élysée-Vertrages habe er mit dem französischen Präsidenten gesprochen. Frankreich ist im Augenblick militärisch aktiv. „Deutschland denke nicht daran, Kampftruppen dorthin zu schicken.“ Aber Frankreich habe die afrikanische Regierung aufgefordert, „alles zu tun, damit die ECOWAS-Truppen dann schnell die Aufgabe Frankreichs übernehmen und das malische Territorium sichern können.“

Die Ausrüstung der Truppen von ECOWAS seien zum Teil nicht ausreichend. Die malische Armee sei nicht ertüchtigt, daher werde Deutschland sich im Rahmen einer europäischen Ausbildungsmission beteiligen. (syl)

Zur Pressekonferenz im Kanzleramt von Kanzlerin Merkel und Thomas Bon Yayi: http://www.bundesregierung.de