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Kommentar zu Unionsnachwuchs: Steffen Bilger

Kommentar
Von Franziska Sylla

Von der Ohnmacht des Nachwuchses

Die Kanzlerin kann einem manchmal Leid tun. Da warnt die Junge Union Kanzlerin Merkel, Gott sei Dank in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, vor dem Profilverlust der CDU. Klar, kurz vor dem 21. Parteitagstreffen der Christilichen Demokraten, schwellt jeder noch mal die Brust und sagt in irgendeine laufende Kamera, was er so denkt, über die Kanzlerin, das ÜberIch jedes Parteibegeisterten. So mag sich das wohl der scheinheilige Warner Steffen Bilger, JU-Vorsitzende aus Baden-Württemberg vielleicht auch vorgestellt haben. Er habe Helmut Kohl besonders geschätzt, heißt es in einer AFP Meldung, weil dieser "beides", Parteivorsitz und Kanzleramt, "immer so verbunden" habe, "dass sich die Partei auch in der Regierung zuhause fühlen konnte."

Angela Merkel müsse aufpassen, dass die Parteivorsitzende nicht zu stark hinter der Bundeskanzlerin zurückstehe. Das sind schöne allgemeine Sätze, die auf jeden Amtsinhaber zutreffen können, ebenso Bilgers politische Mahnung zur Fortsetzung der Reformpolitik: "Auch ein Parteitag in der Vorweihnachtszeit darf keine teuren Geschenke verteilen." Kein hinnehmbarer Platzhirschspruch ist das für mich: "Die Menschen haben Angela Merkel schließlich als Bundeskanzlerin und nicht als Weihnachtsmann gewählt."

A
lle um ihn herum werden gelacht haben, die Journalisten inbegriffen, weil sie nur Weihnachtsmann verstanden haben und Bundeskanzlerin. Nein, hahaha, wir haben Angi nicht als Weihnachtsmann gewählt, aber wer hat nach Steffen Bilgers Definition Angela Merkel tatsächlich als Bundeskanzlerin gewählt? Meint er mit Menschen die rund 50 Millionen Wahlberechtigten, inklusive den knapp 610 Bundesvertretern oder die 610 Abgeordnete anstelle der 50 Millionen ? Wen wollte der Junge Union Vorsitzende Bilger beeindrucken? Seine potentiellen Wähler? Die 610 Kanzlerwahlberechtigten oder noch einfacher : alle Menschen? Also ich habe noch nie einen Kanzler oder eine Kanzlerin gewählt, aber ich kenne Menschen, die haben die Kanzlerin gewählt. Auch diese Menschen habe ich nicht gewählt, aber sie stellen die Mehrheit meines Wahlkreises dar und die Mehrheit sitzt im Deutschen Bundestag. Visionär Bilger sprengt schon mal den Vorstellungsrahmen über das angewandte Grundgesezt und seine Wahlverordnungen: "eine direkte Wahl der Bundeskanzlerin gibt es in Deutschland nicht." Wer weiß, was sich der Nachwuchspolitiker Bilger bei seinen Worten gedacht hat? Wen ich auch bei der Bundestagswahl wähle, einen Einfluss auf das Wahlverhalten der Menschen, die einen Kanzler wählen, habe ich damit nicht. [Bezugsquelle: » AFP- Presseagentur]

Wer wählt den Bundeskanzler/ die Bundeskanzlerin? » Info beim Presseamt der Regierung. (fs)

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