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Scanner-Technologie ziviler Sicherheitsforschung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Pressestelle

Sachstand 1.12.2008

Die Scanner-Geräte, die ab Dezember laut Zeitungsberichten von der
Bundespolizei getestet werden sollen, sind nicht identisch mit den Scanner-Technologien, die das Bundesforschungsministerium im Rahmen des
Programms für die zivile Sicherheitsforschung fördert. Zu den genauen Details dieser ab Dezember getesteten Scanner-Technologien sollte das dafür zuständige Ressort Auskunft geben.

Kurz gesagt: Wir forschen auf einer technologisch weiter entwickelten Ebene mit einem höheren Frequenzbereich.

Das Beispiel von 35-GHz-Scannern (vor einiger Zeit auf EU-Ebene im Gespräch)
zeigte, dass hier eine in unserem Sinne unausgereifte Technologie zum Einsatz
kommen sollte. Unausgereift deshalb, weil unter anderem ethische Aspekte bei der
Technologieentwicklung nicht berücksichtigt wurden.

Wir tun genau das Gegenteil: Wir wollen Technologien, die mehr Sicherheit
erbringen und zugleich die Persönlichkeitsrechte wahren. Gerade deshalb ist
Forschung notwendig. Unsere Forschung befasst sich nicht mit bereits vorhandenen
Technologien -wie den jetzt vorgestellten -sondern mit neuen Technologien, die
genau diese Probleme von Beginn an vermeiden.

Konkret: Wir erforschen eine nächste Generation, die Terahertz-Technologie
inklusive einer ethischen Begleitung, Evaluation und Normenfindung. Wir fördern
Terahertz-Technologie für Sicherheitsanwendungen in vier Verbundprojekten und
zusätzlich ein Projekt zur Begleitforschung der Terahertz-Technologie (THEBEN).
Hier sucht die Ethik im Dialog mit der Technik nach Lösungen, sie gestaltet
Technik neu und verbessert vorhandene Lösungen. Gerade die Terahertz Forschung bietet ein hohes Potential, um verborgene Waffen und Sprengstoff
zu finden und trotzdem den Schutz der Privatheit zu gewährleisten. Es wäre
unverantwortlich, wenn diese Chance für einen besseren Schutz des
Flugverkehrs nicht erforscht würde, z.B. zur Detektion von Keramikwaffen.

Neben dem jetzt auch schon geltenden Verbot der Speicherung der durch das
Scanning gewonnenen Daten und der Trennung des öffentlichen Bereichs vom
Scanner-Bereich (die überprüfende Person ist eine jeweils andere) werden unter
dem Gesichtspunkt der Wahrung der Privatheit insbesondere folgende
technologische Möglichkeiten erforscht:
-Technische Anonymisierung der Körper ("Normkörper") durch Herausrechnen der

individuellen Daten, d.h., dass der eigentliche Körper nicht mehr sichtbar ist, wohl
aber das zu detektierende Material (die Waffe, der Sprengstoff u.a.)
-Vollkommen automatische Datenerfassung und -auswertung, so dass die Daten
gar nicht erste von anderen Personen gesichtet werden.

Ziel der Förderung der Terahertz-Technologie ist es, die Sicherheit der Passagiere
an Flughäfen durch verbesserte Detektionsmethoden zu erhöhen und zugleich
Strahlenbelastungen (wie bei konventionellen Methoden) und das bisher notwendige
unangenehme Abtasten der Passagiere zu vermieden, dabei aber nicht neue
ethische Probleme zu schaffen. Das deutsche Sicherheitsforschungsprogramm hat
von Anfang an das Problem des Schutzes der Privatheit und der Würde der
Menschen gesehen und entsprechende Fragestellungen einbezogen. Neben dieser
zielgerichteten Forschung ist es auch notwendig, die Entwicklungen im Dialog mit
der Gesellschaft und zwar vor der politischen Entscheidungsfindung zu
optimieren. Das unterstreicht noch einmal die Notwendigkeit und die Wichtigkeit des
von uns geplanten Kongresses und des ganzheitlichen Ansatzes.

Es werden 4 Verbundprojekte zur Terahertz-Technologie mit einer Fördersumme von
knapp 10 Mio. Euro im Rahmen des SIFO-Programms gefördert.
Genauer: TEKZAS (3,5 Mio.), TERACAM (1,5 Mio.), TERATOM (2,6 Mio.), VIDEOCAM (2,1 Mio.).