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Die Schwarzen haben die Roten eingesackt

Kommentar von Franziska Sylla

Berlin, 18. 7.2009. Kanzlerin Angela Merkel hat Erfolg: Die große Koaltion hielt sie vier Jahre handlungsfähig zusammen. Alle, die am Erfolg teilhaben wollen, müssen zugeben, dass die erste Dame in der Bundesregierung zum Ehrgeiz anstachelte und das Beste aus Allen herausholte. "Die ist ein gaaaaaanz schlauer Kopf", sagte ein Bewohner aus Berlin-Tempelhof und tippte sich bei hoch gezogenen Augenbrauen mit dem Zeigefinger an die Schläfe. Der rüstige Witwer war als junger Mann in der SPD aktives Mitglied, doch vom Verbandssnobismus der Genossen enttäuscht. Heute ist er ohne Parteimitglied zu sein, der CDU näher. Er findet, die hat der Sozialen Partei Deutschlands die rote Farbe abgeguckt. Das brachte das schwarze CDU/CSU - Gewand zum Schillern. Damit die SPD nicht völlig erblasst, übernimmt der beurlaubte Regierungssprecher Thomas Steg den Medienwahlkampf. Das klingt nach einem gewünschten Koalitionsduett am Ende. Es ist nicht klar zu sehen, wer da eventuell mitsingen wird und ob dann, wie stark, von wem Beifall geklatscht wird.

Die konservative Art, auf die FDP zu setzen, ist verständlich. Man bleibt bei einem Wort, das man mal gegeben hat und wähnt, die verprellten Konservativen damit wieder zu befrieden, die nicht auf roter Farbe standen, sondern auf dem "C" im Namen der Christlich orientierten CDU oder CSU, gepaart mit dem Wunsch erfolgreich Geld zu verdienen. Die CDU galt als linientreue Alleswisserin darüber, wie Arbeit richtig effektiv ist, und dass sie stets gut und besser bezahlt werden soll, aber der Reichtum wird, je mehr er verteilt wird unter so vielen Begehrten, immer schmäler für die, die wirklich hart arbeiten. Und das ist vor allem die CDU und ich sage jetzt nicht, die FDP.

Unendlich weit reichten daher die Ideen der sogenannten Konservativen, wie man Steuern spart oder fremdes Geld zu Eigentum macht. Das geht immer leichter bei denen, die unter dem Mangel an Loyalität mit ihnen, der CDU leiden. Das konnte man in Zeiten nach dem Krieg, in den Aufbaujahren, stoisch aussitzen und daran glauben, es gäbe nie wirtschaftliche Abschwünge, die aus dem Fehlverhalten neuzeitlicher Geldpofiteure resultierten, die heute unter Arbeitstiteln wie weltweite Finanzmarktregeln in den Köpfen der Regierungen auf der ganzen Welt herumgeistern. Aussitzen ist was anderes als konservative Politik. Die CDU und die CSU und die SPD sind heute andere politische Richtungen, als vor zwanzig Jahren. Keine Änderung im Wertevermitteln der Konservativen hin zu einer nüchternen Bestandsannahme wäre unzeitgemäß gewesen und, na klar, hätte zu Einbußen geführt, deren Tendenzen lange ignoriert wurden.

Das Schicksal gab Deutschland Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU. Perplex macht, dass die aktuellen Volksparteien jetzt da sind, wo sie anfangs nie sein wollten und dabei heute gerade da sind, wo andere sie hin haben wollten. (fs, LÄ22.7.09)

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