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"Auf den Anfang kommt es an." (U.v.d. Leyen, CDU)

BMFSFJ Internetredaktion, Pressemitteilung Nr. 307/2008, 08.07.2008
Thema: Kinder und Jugend


Initiative "Für ein kindergerechtes Deutschland" vorgestellt - Umfrage belegt
Zeitmangel

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat am heutigen Dienstag in Berlin
die Initiative "Für ein kindergerechtes Deutschland" gestartet. Ziel der Aktion
ist, gerechte Startbedingungen für Kinder und Jugendliche auf allen förderalen
Ebenen und in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft zu etablieren. Die dafür
notwendigen Perspektiven, Forderungen und Maßnahmen bündelt der "Nationale
Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland 2005 - 2010" (NAP), zu dem heute
eine Zwischenbilanz vorgestellt wird. Dass Kindergerechtigkeit schon heute einen
hohen Stellenwert hat, im Alltag jedoch auf viele Hindernisse stößt, belegt eine
aktuelle repräsentative Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag des
Bundesfamilienministeriums, die ebenfalls heute veröffentlicht wird.

"Kinder sind die Zukunft unseres Landes. Sie zu fördern, zu schützen und zu
beteiligen ist eine gemeinsame Aufgabe für alle Ebenen unseres Staates und
unserer Gesellschaft. Kindergerechtigkeit steht jeden Tag tausendfach auf dem
Spiel: auf dem Schulhof, im Ausbildungsbetrieb, in der Nachbarschaft, im
Planungsausschuss, im Sportverein oder im Parlament. Verantwortliche müssen
lernen, noch häufiger Kinder in eigener Sache einzubeziehen oder zumindest ihre
Interessen mitzubedenken. Der Nationale Aktionsplan zeigt außerdem, dass frühe
Bildung und gezielte Förderung für sozial benachteiligte Kinder immer mehr zur
zentralen Gerechtigkeitsfrage für unser Land wird. Nur wenn alle Kinder am Anfang
gute Startbedingungen haben, haben sie auch gleichberechtigte und gerechte
Chancen, ihre Talente und Fähigkeiten im späteren Leben zu entfalten. Deutschland
kann davon nur profitieren", sagt Ursula von der Leyen.

Nach einer aktuellen repräsentativen Elternumfrage von Infratest Dimap im Auftrag
des Bundesfamilienministeriums
* ist für 85 Prozent der Eltern die Zeit mit ihren Kindern sehr wichtig, für
15 Prozent wichtig. Doch zwei Drittel der Befragten sehen gerade Zeitmangel
als häufigstes Hindernis, den Familienalltag kindergerechter zu gestalten.
* Zehn Prozent der Mütter und ein Drittel aller Väter verbringen werktags
weniger als zwei Stunden mit ihren Kindern.
* Über 40 Prozent der Familien finden nur an zwei Tagen in der Woche Zeit für
ein gemeinsames Frühstück.
* 85 Prozent der Befragten geben an, oft bzw. sehr oft mit ihren Kindern
gemeinsam zu kochen und zu essen. Allerdings kochen und essen 27 Prozent
der Eltern mit einem Haushaltsnetteinkommen unter 1.500 Euro nur
gelegentlich, selten oder nie mit ihren Kindern.

"Diese Zahlen zeigen, dass die allermeisten Eltern ihre Verantwortung für ein
gesundes und glückliches Aufwachsen ihrer Kinder wahrnehmen wollen, jedoch im
Alltag noch zu oft an Grenzen stoßen. Deswegen müssen wir die Zeittaktung im
Alltag auf die Bedürfnisse von Familienleben ausrichten. Eltern brauchen
Entlastung in der Organisation des Alltags, um verlässlich gemeinsame Zeit mit
ihren Kindern zu haben. Zeitmuster der Arbeitswelt können trotz hoher
Effizienzanforderungen kinderfreundlich gestaltet werden. Dies zeigen die
Erfahrungen der inzwischen 1.700 Unternehmen, die sich im Unternehmensnetzwerk
'Erfolgsfaktor Familie' mit dem Bundesfamilienministerium zusammengetan haben. Im
Zusammenspiel mit familienbewussten Arbeitsstrukturen steht auch eine flexible,
hochwertige Kinderbetreuung, in der Kinder früh gefördert werden und die Eltern
ermöglicht, ihrer Arbeit konzentriert nachzugehen. Der Ausbau der
familienunterstützenden Dienstleistungen gibt den Familien den Spielraum, bei
zeitraubenden Alltagsaufgaben Entlastung zu finden, um mehr Zeit mit ihren
Kindern zu gewinnen.", so Ursula von der Leyen.

Der "Nationale Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland 2005 - 2010" (NAP)
geht auf den Weltkindergipfel der Vereinten Nationen in New York im Jahr 2002
zurück. In der Folge hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ) mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und
Nichtregierungsorganisationen den Alltag in Deutschland kritisch und konstruktiv
auf Kinderfreundlichkeit geprüft als Grundlage für den NAP. Eine Zwischenbilanz
zum NAP wurde heute veröffentlicht. Um den Nationalen Aktionsplan für ein
kindergerechtes Deutschland in die Praxis umzusetzen und an bereits erreichte
Erfolge anzuknüpfen, startet das Bundesfamilienministerium nun die Initiative
"Für ein kindergerechtes Deutschland". Ziel ist, die politische und öffentliche
Aufmerksamkeit für Kindergerechtigkeit zu erhöhen, Aktivitäten auf Bundes-,
Landes- und vor allem auch auf kommunaler Ebene anzustoßen und ein starkes
Netzwerk aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu knüpfen.
* Städte und Kommunen erhalten Unterstützung für ihre vielfältigen Vorhaben
für mehr Kindergerechtigkeit.
* Im Bereich Kindergerechtigkeit engagierte Personen und Initiativen schaffen
eine gemeinsame Plattform für Information, Austausch und Beratung.
* Kinder und Jugendliche beteiligen sich mit einem Projekt des Deutschen
Bundesjugendrings intensiv an der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für
ein kindergerechtes Deutschland.

Das Webportal www.kindergerechtes-deutschland.de
<http://www.kindergerechtes-deutschland.de> wird fortlaufend ausgebaut, eine
Projektdatenbank stellt gute Beispiele vor und das Servicebüro der Initiative
berät Verantwortliche aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft zu
allen Fragen der Vernetzung, des Projektmanagements und der Kommunikation.

Erste Meilensteine auf dem Weg zu mehr Kindergerechtigkeit konnte das
Bundesfamilienministerium gemeinsam mit anderen Ministerien, mit den Ländern und
Kommunen bereits setzen:
* Unter dem Motto "Nur wer was macht, kann auch verändern!" fördert das
Bundesfamilienminsterium in einem Aktionsprogramm mit der Bundeszentrale
für politische Bildung und dem Deutschen Bundesjugendring die aktive
Einbindung von Kindern und Jugendlichen in gesellschaftliche
Entscheidungsprozesse.
* Beim wirksamen Kinderschutz ist das Bundesfamilienministerium auf das
Engagement der Kommunen angewiesen. "Zukunft für Kinder in Düsseldorf" ist
eines von vielen beispielhaften Präventionsprojekten. Hier vernetzen sich
Kliniken, Kinderärzte, Hebammen, soziale Dienste und
Kindertageseinrichtungen und bieten Eltern in belasteten Lebenslagen frühe
Hilfen an.
* Mit der "Qualifizierungsinitiative Kinderbetreuung" für Erzieherinnen,
Erzieher und für Tagespflegepersonen und der "Qualitätsoffensive für
frühkindliche Bildung und Förderung" flankiert das
Bundesfamilienministerium wichtige Aktivitäten der Länder im Bereich der
Frühförderung.
* Die Initiative der Bundesregierung "Leben hat Gewicht - gemeinsam gegen den
Schlankheitswahn" stärkt unter anderem die Medienkompetenz von Kindern und
Jugendlichen und schützt sie vor Magersucht verherrlichenden
Internetseiten.
* In über 500 Mehrgenerationenhäusern kommen täglich rund 90.000 Menschen
jeden Alters zum Essen, zum Austausch und zu gemeinsamen Aktivitäten
zusammen. Offene Treffs sind das Herzstück der Mehrgenerationenhäuser und
ergänzen und stärken familiäre Strukturen.



Pressekontakt:
"Für ein kindergerechtes Deutschland" c/o neues handeln GmbH, Lindenstraße 20,
50674 Köln
Johanna Cantz, Telefon: 0221 16082-30, Telefax: 0221 16082-24,
presse@kindergerechtes-deutschland.de
<mailto:presse@kindergerechtes-deutschland.de>

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: info@bmfsfjservice.bund.de <mailto:info@bmfsfjservice.bund.de>
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