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20 ساڵ به‌ر له‌ ئێستا رژێمی به‌عس هاوڵاتیانی خۆی کیماباران کرد

» Das Irakische Regime vor 20 Jahren vergaste seine eigenen Menschen

Pressemitteilung, 13. März 2008.

Zentrum für Internationale demokratische Organisationen der PUK
ناو هندی ر کخراو ه دیموکراتی هکانی د هر هوه(ی ن ک)

Im März 1988 griff das Militärregime von Saddam Hussein die im Norden des irakischen Staates gelegene kurdische Stadt Halabja mit Giftgas an. 5000 Menschen starben als Opfer des größten Giftgasangriffs seit dem ersten Weltkrieg. Allein im Golfkrieg setzte der Irak zwischen 1980 und 1984 133 Mal Giftgas ein. Vor 20 Jahren versuchte der irakische Diktator mit der stillen Duldung des Westens die Kurdenstadt Halabja im Nordirak ’Kurdistan’ mit Giftgas auszulöschen. Der wahrscheinlich schlimmste Giftgas-Angriff seit dem ersten Weltkrieg fand vor exakt 20 Jahren statt. Im Visier der Bomber lag die Stadt Halabja in Irakisch-Kurdistan. 5000 kurdische Kinder, Frauen und Männer kamen zwischen dem 16. und 18. März 1988 im Bombardement der irakischen Luftwaffe jämmerlich ums Leben. Rund 15'000 Menschen wurden schwer verletzt. Über die Folgen des Giftgaseinsatzes der irakischen Luftwaffe gegen die kurdische Stadt Halabja im Norden des Landes wird die Weltöffentlichkeit von viele Länderen noch immer im Dunkeln gelassen In Halabja Gas drang überall ein. Wer mit dem Gas in Berührung kam starb oder
erkrankte.

Die Wirkungen sind individuell verschieden, treffen aber die gesamte überlebende Bevölkerung. Sie leiden unter den verschiedensten Krankheiten und die ärztliche Hilfe ist spärlich und teuer. Kinder werden mongoloid, mit Hasenscharte oder mit Krebserkrankungen geboren. Sehr viele Kinder, mit steigender Tendenz leiden unter Krebserkrankungen. Diese Krebsart wird als besonders aggressiv beschrieben. Die Gesamtzahl der Menschen mit Krebs ist in Halabja um das fünffache höher als anderswo. Ärzte schneiden die Tumore heraus, die am ganzen Körper und manchmal auch im Gehirn auftreten. Es treten zahlreiche Krankheiten auf

Das Gas hat die Lungen geschädigt.

Überlebende, die ihre Familien verloren oder gar sterben sahen, leiden unter psychischen Krankheiten. Zahlreiche Kranke werden seit Jahren von Angehörigen versorgt, Besserung ist nicht festzustellen. In Halabja hat jede/r zweite Probleme mit der Atmung. Das Gas hat die Lungen geschädigt. Viele Menschen leiden gleich an mehreren Krankheiten. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung wird, so sagen die Ärzte, von Tag zu Tag schlechter. Frauen und Männer sind unfruchtbar geworden. In der armseligen Krankenstation, wo die Kranken alle Medikamente selber zahlen müssen, wenn es welche gibt, gibt es nur noch Fehlgeburten. Kein einziges Kind kommt normal zur Welt. Viele sind genetisch missgebildet. Chemische Waffen zerstören künftige Generationen gleich mit.
Am Rande der Stadt sind die Massengräber. Das Grundwasser wurde durch die
vergifteten Opfer ebenfalls verseucht. Die Natur der Umgebung wurde von den
Giften ebenfalls betroffen.

Eine Heuschreckenplage nach dem Gasangriff wird damit in Zusammenhang gebracht, in Halabja sterben laut Auskunft von Ärzten heute noch Menschen an den Folgen des mörderischen Giftgasangriffs vor 20 Jahren. Die Todesursachen heißen vorab Hautschäden, Erkrankungen der Atmungsorgane und Blutkrebs. Weit verbreitet ist auch die Blindheit - und bei den Kindern in der betroffenen Region häufen sich Missbildungen.
Es ist Zeit die Opfer zu entschädigen. Die Stadt Halabja erwartet Hilfe von den Staaten, die damals dem Irakischen Regime die Chemiewaffen aushändigten.

Den Giftgasangriffen folgten systematische Dorfzerstörungen. Das Irakische Regime hat mit Anfal Oprationen gegen Kurdistan begonnen. Die "Anfal"-Offensive begann im April 1987 mit Giftgasangriffen gegen die beiden kurdischen Bergdörfer Balisan und Sheikh Wasan. Diese Angriffe hielten den gesamten Sommer 1987 an.

Insgesamt wurden dabei zwischen 30 und 50 Dörfer bombardiert. Die Überlebenden, Gesunde wie Verwundete, wurden später mit den Toten in Lastwagen abtransportiert, liquidiert und in Massengräbern verscharrt. Den Dorfzerstörungen fielen schließlich nach verschiedenen Schätzungen zwischen 4.000 und 5.000 Dörfer und Weiler zum Opfer. Große Teile der kurdischen Bergregionen wurden zu verbotenen Zonen erklärt, jeder Transport von Lebensmitteln oder Medikamenten dorthin wurde untersagt, jedes in diesen Gebieten angetroffene Lebewesen – ob Mensch oder Tier – wurde getötet. Hunderttausende von kurdischen Zivilbevölkerung wurden aus den wasserreichen Bergen in die irakischen Wüstengebiete getrieben, Zehntausende von ihnen bei Massen- erschiessungen hingerichtet. Angaben Menschenrechtsorganisationen liegt nur schon die Zahl der "Anfal"-Toten bei mehr als 182'000. Während des Kurdenaufstandes im März 1991 nach dem Ende des Golfkrieges kurdische ‚Peshmerga’ Freiheitskämpfer in den Büros der Baath-Partei, der Armee und Geheimdienste mehr als 14 Tonnen Dokumente sicher. Die renommierte amerikanische Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch
(HRW) hat diese Unterlagen gesichtet, geordnet und systematisch analysiert. Es waren Papiere des Allgemeinen Sicherheitsdienstes, des Allgemeinen Militärgeheimdienstes und der Baath-Partei. Diese Unterlagen ergeben einen Schlüssel zu Verständnis der Logik und der Realisierung der "Anfal"-Offensive.

Damals gab es nur wenige couragierte Menschen, die sich mit dem kurdischen Volk solidarisierten. Trotzdem leistete das kurdische Volk weiterhin Widerstand gegen das barbarische Regime und überlebte es. Das Giftgas selbst stellte der Irak mit Hilfe ausländischer Firmen her. Darunter befinden sich - soweit bekannt - » mehrere deutsche Unternehmen (Quelle: http://www.okf-sued.org/sites/nahost/03/giftgas.html; Dossier: Die Bagdad-Connection, von Hans Branscheidt, JUNGLE WORLD, Nr. 9, 2003).

Leider hat die EU es versäumt, die Aufrüstung des Irak durch europäische Firmen zu verhindern. Deutsche (86), französische (16), britische (18), nordamerikanische (18) italienische (12) und schweizerische (11) Firmen waren Jahre lang am Aufbau der Giftgasindustrie beteiligt, der zehntausende Kurden und Iraner zum Opfer fielen. Frankreich war seinerzeit für den Aufbau der
Atomindustrie verantwortlich. Die Regierungen der Groß- und Mittelmächte
haben sich so mitschuldig gemacht und müssen daher dazu beitragen, die Opfer
des Regimes zu entschädigen. Insbesondere Deutschland und Frankreich müssen
dafür sorgen, dass die Verantwortlichen der Rüstungsunternehmen zur Rechenschaft gezogen werden. Im Dezember 2005 verurteilte ein niederländisches Gericht in Den Haag den niederländischen Geschäftsmann Frans van Anraat zu 15 Jahren Haft wegen Komplizenschaft beim Giftgasangriff auf Halabja.

Wir als Zentrum für Internationale demokratische Organisationen der PUK gedenken
aller Opfer und wehren uns gegen Verharmlosung und Vergessen, und wir
fordern:

• Internationale Anerkennung des Völkermords an irakischen Kurden
• Entschädigung der Überlebenden und die Angehörigen der Giftgasopfer und humanitäre Hilfsleistungen für die geschundene kurdische Region um Halabja anzubieten.

• den 16.03 als Tag des Verbots alle Massenvernichtungswaffen zu deklarieren

• Alle Personen und Firmen, die an der Aufbau von Saddam Husseins C-Waffenprogramm beteiligt waren vor Gericht zu stellen

Deutschland , März 2008

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NRD-DEREWE
Zentrum für Internationale demokratische Organisationen der PUK
ناو هندی ر کخراو ه دیموکراتی هکانی د هر هوه(ی ن ک)
Telefon: 0049-431-3391433, Mobil: 0049-17664643428, E-Mail: nrd-derewe@gmx.net
Internet: » www.nrd-derewe.org

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