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Demo - Kreativ___die KunstStimmen gegen Armut

Sind wir Deutschland ? rief die Künstlerinitiative KUNSTSTIMMEN GEGEN ARMUT zwischen dem 1. September und 15. Novemeber 2007 jeden Bürger Deutschlands auf, ein Kunstwerk zum Zeichen gegen die fortschreitende Armut zu erschaffen und an die Deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu schicken. Der freie Kunstausdruck unter dem Motto "Meckern war gestern, verändern ist heute!" war gefragt.

Kunststimmen gegen Armut im Kanzleramt

Kunststimmen gegen Armut im Kanzleramt angekommen -
"ein fortschreitender Prozess" - Abschluß März 2008

Berlin. 10. Dezember 2007. Mutig. Der fraktionslose Gert Winkelmeier aus dem Bundestag hat eine kleine Anfrage zum Verbleib der Kunstwerke im Parlament gestellt, so der CVD vom Presseamt der Regierung Andreas Brücher, dem die Antwort der Regierung, vom 4. Dezember 2007, vorliegt. Es gibt keine neuen positiven Informationen, sagte er dem Demokratie-Spiegel "es ist keine Ausstellung vorgesehen." Die Werke seien aber jetzt gezählt und in 12.000 Postpakete und Briefe rund 90 Gemälde und andere Objekte getrennt festgestellt. Die Zahlen sieht Brücher "nicht im Widerspruch zur bereits bekannten Zahl von 20.000 Kunstwerken, da sich in manchen Paketen mehrere Einsendungen befanden", hätten. Die Aktion der Kunstimmeninitiative läuft "weiter bis März 2008" so der CvD, "warscheilich ist das ein fortschreitender Prozess", da werde sicher "zum Abschluß der Aktion 2008 öffentlich die Frage beantwortet, was mit den Kunstwerken geschieht." Zu einer politischen Stellungnahme betreffend der Forderungen der Künstlerinitiative "möchte ich mich nicht äußern."

Der seit 2006 fraktionslose Gert Winkelmeier, der als Listenabgeordneter der PDS 2005 in den Bundestag aufstieg, sei ab Donnerstag in Berlin zu erreichen, so sein Büroleiter Andree Thiel heute zum Demokratie-Spiegel. Winkelmeier hat schon einige Sologefechte auf sein Konto zu verbuchen. Politisch bekennt er in seiner » Online-Biografie: Ich bin "schon viele Jahrzehnte für linke und emanzipatorische Inhalte politisch aktiv." Die Politik ist "zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden", auch die Ehrlichkeit: Einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung von 90
Tagessätzen á 100 Euro "akzeptiere ich", stellt er von der Presse dargestellte Ermittlungsergebnisse richtig." Offensichtlich war die Behörde an einer medienwirksamen Abwicklung interessiert", kommentiert er den Vorfall.

Als bildzeitungswirksam hat sich auch sein Hauskauf 2005 erwiesen, in dem zufällig ein Bordell florierte. Er kämpft seit 2006 mit dem Boulevardblatt darum, nicht als "Puff-Politiker" dargestellt zu werden und damit der Bild-Leserschaft zu suggerieren, er sei im Prostitutionsgewerbe tätig. Er mag Kampf erprobt sein, aber was nützt dieser Politiker den 20.000 Aktivistenvertretern aus der Gesellschaftsgruppe der Erwerbsschwachen und HartzIV Empfängern? Ein durchschnittlicher Werbeeinsatz wird ab einer positiven Rücklaufquote von zehn Prozent als Erfolg gewertet. Wenn 20.000 Betroffene eine Idee umsetzen, über die drei Regionalzeitungen berichten, ein fraktionsloser Abgeordneter eine kleine Anfrage im Bundesparlament stellt, ist das ein Mißerfolg im Gegensatz zu dem Erfolg der Bundesregierung bei der Arbeitsmarktreform in der Zusammenlegung mit der Sozialhilfe: Die bedrohlichen Konsequenzen daraus machen "nur" 20.000 Kunstaktivisten deutlich. Sie propagieren "Hartz IV abschaffen", weil sie keine Gesetze aufpolieren können, "das ist Aufgabe der Politiker, darüber zu diskutieren", wie die Hartz Gesetze verbessert werden, sagt Inititiativenvorstand und Künstlerin Mona Schwenker dem Demokratie-Spiegel. Sie handelten aus schwelender Notlage heraus, vertraten dabei eine real existierende Gesellschaftsgruppe, die mit Hartz IV nicht mehr leben kann, und keinen Ausweg aus dem Dilemma weiß. Das müssen "wir ganz oben bewußt machen, dass Hartz IV zu Existenznöten führt."
Der Weg der politisch unerfahrenen Kunststimmen-Gegen-Armut war wirksam. Mit der diesjährigen Aktion sind 20.000 handfeste Beweise im Bundeskanzleramt angekommen. "Die Bundeskanzlerin wird darüber Kenntnis haben", sagte Presseamtsmitarbeiter Brücher.

Zahlen autonom verwendet-, regen sich von 3,2 Millionen statistisch geführten Arbeitslosen rund 20.000 Personen über Hartz IV auf? Die Dunkelziffer der Arbeits- und Sozialbezieher von knapp 10 Millionen großzügig dazu betrachtet, schwindet der pragmatische Erfolg der Aktivisten völlig. Ebenfalls mathematisch erklärt die Tatsache, dass 20.000 unaufgeforderte Brief- und Kunsteinsendungen für mindestes 200.000 Betroffene sprechen könnten. Das ist eine realistische Annahme, doch ob die amtierende Bundesregierung am Ende zu einer ernstgemeinten Hilfeleistung für die Armen im eigenen Land greift ? Fraglich, solange das Feuerholz zum Schüren des sozialen Bewußtseins in der Öffentlichkeit überwiegend aus dem linken Wortlager herangeschleppt wird. Den Weg ins Bewußtsein der Regierungschefin Angela Merkel haben die Kunststimmen und ihre Initiatoren jedenfalls 2007 trotzdem geschafft.
(Franziska Sylla, www.demokratie-spiegel.de)

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