Textversion
Neue Artikel (gemischt)BuergerzeitungDirekte DemokratieEuropaDeutschlandKunst / KulturPresseMedienModulRedaktionArchiv

Redaktion:

P. M. Cabaço

Maren Schullenberg

Sylla

A.C. Kessler

Angelika von Stocki

Emanuel (Togo)

Helmut Lorscheid

Wittkowski

Cedric Wrieden

Monika Thees

Guenter Stanienda

Stefan Jalowy

Friedrichson Pressebild

Norbert Cosma

Eugen Möller-Vogt

Annette Czerny

Redaktion Repke

Achim Wolf (awo)

Mühlpfordt

Allgemein:

Neue Artikel (gemischt)

Kontakt / Redaktion

Skellettsicht

FAQ

Umfragen

Politik in Bildern

Impressum

Karnevalsumzug der Weddinger Kunsträume


Pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr startete ein Umzug einiger Kunsträume und Produzentengalerien vom Galerienstandort Brunnenstraße aus, hinein ins eher künstlichere Entwicklungsgebiet- den Wedding. Außerirdisch anmutende Wesen, auf Erden repräsentiert durch den Kunstraum Sumpf in der Koloniestraße 38 (» http://sumpfhahn.mur.at/ ) verwiesen in ihrem Sprechgesang auf die außerordentlich negativen Auswirkungen, die eine dauerhafte Abwesenheit von Kunst für Bewohner und Umfeld nicht nur haben kann -sondern haben muß.

"Ohne Künstler kann zu einem langsamen schmerzhaften Kieztod führen."

Die Abwesenheit von Kunst führt logischerweise zu anderen Formen der Wohnumfeldgestaltung. Deshalb wiesen die Außerirdischen vorsichtshalber darauf hin, dass "Kitsch Ihnen und den Menschen in ihrer Umgebung erheblichenSchaden zufügt." Konsequenterweise forderten andere Teilnehmer, den Kauf von Kunst bei den Kiez-Künstlern. Da Massenware aber billiger ist, verlangten einige Künstler konsequenterweise Kunstförderung direkt an Ikea zu zahlen. VertreterInnen der am neuen Kunstort Potsdamer Straße 91 ansässigen Galerie Walden verwiesen auf die Tatsache, dass "bei Walden das Niveau seit Jahren im Keller" sei. Deshalb verteilten sie keine Kamellen, sondern Kartoffel und Koks, bekanntermaßen Kellerprodukte. Schon in ihrem früheren Quartier in der Kastanienallee war Walden in der Tiefparterre beheimatet.

Zur Wedding-Demo sind die Walden-Verantwortlichen aus purer Solidarität gestoßen. Ja das ist Berlin: Schöneberger demonstrieren gemeinsam mit Künstlern aus dem Wedding und nehmen dafür den sicherlich strapaziösen Weg durch verschiedene Sektoren in Kauf. Immerhin mußten sie dafür quer durch die Mitte. Abgesandte aus Weißensee forderten die Aufrechterhaltung des von der vollständigen Schließung bedrohten Kunsthauses Weißensee, zuvor bekannt unter dem Namen Kulturhaus Peter Edel. (» http://www.kwei.de/)


Sorry Wedding
Ariane Blankenburg, Generaldirektorin und Geschäftsführende Gesellschafterin des Artport in der Biesentaler Straße 16, hielt ein Schild mit der Aufschrift: "Sorry Wedding!". Nach dem tieferen Sinn befragt erklärte sie gegenüber Demokratie Spiegel:
"Das ist auch ironisch gemeint. "Sorry Wedding" dafür, dass mal wieder die Künstler die Entwicklung eines Stadtteils beeinflussen. Wir wissen ja, der der Kunst folgt der Kommerz. Sorry Wedding aber auch, weil die KünstlerInnen es im Wedding wirklich nicht einfach haben. Artport engagiert sich sehr und hat sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihm bisher zuteil wird.
(http://» www.projektartport.blogspot.com/ ) Ab 27.11. wird dort übrigens die Nürnberger Künsterlin Cornelia Bördlein (» www.boerdlein.de) ausstellen.

Vielleicht hat ja der Karnevalsumzug, bestehend aus sechs Wagen und Fußgruppen der verschiedenen Kunstorte im Wedding für etwas mehr Aufmerksamkeit für die kulturellen Juwelen mitten im Wedding gesorgt. Der Zug, angemeldet als Demonstration und dem entsprechend beschützt von einem mindestens ebenso langen Zug weiß-grüner und weiß-blauer Fahrzeuge mit einem blauen Signallicht, bewegte sich von der Brunnenstraße über die Badstraße, Prinzenallee zur Abschlußkundgebung am Kulturpalast Wedding International in der Freienwalder Straße 20. Dort wurden Reden mit sicherlich hochwichtigem Inhalt gehalten deren Einzelheiten sicherlich bei den Veranstaltern zu erfragen sind.

Unmittelbare Reaktionen etwa seitens der ja auch für Kultur zuständigen Regierenden Bürgermeisters sind nicht bekannt. Aber vielleicht kommt ja noch was...

Am 27. und 29.11.09 haben alle Galerien und Kunstorte der Kolonie Wedding ihre Türen geöffnet.

Mehr unter:
http://www.» koloniewedding.de/koloniewedding_november09.pdf? PHPSESSID=0baa7b347e520282bdad378eeedd9ad1



» Helmut Lorscheid
Bonn/Berlin


______________________________________________________________________

Mehr Informationen bei:

Jecken dürfen nicht das Rote Rathaus stürmen und de_indymedia_org 1_ Berliner Karneval der Galerien.

» Zur Titelseite