Gegenüber auf der anderen Straßenseite
steht eine kleine Laterne.
Ihr Licht ist stark
und leuchtet zu mir herüber.
Tausendfach spiegelt sich ihr Licht
in meinen Tränen.
Blinzel ich ein Mal,
bahnt sich ein Lichtpfad von ihr zu mir.
Blinzel ich ein zweites Mal
tanzen weiße Kobolde
wie Motten um´s Licht der Laterne –
lächeln mich an –
strecken mir ihre weißen Ärmchen entgegen.
Blinzel ich ein drittes Mal,
sind die Kobolde verschwunden
und mit ihnen meine kleine Laterne.
Hoch über der Straße, wo der Mond
über der Laterne hing,
strahlt vom knallblauen Himmel
die Sonne herab
und trocknet meine Tränen.
(1990, franzi sylla)