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68. Bundespresseball 2019 im Hotel Adlon Kempinski – in Bildern

30. November 2019

Kleiner Rundgang beim 68. Bundespresseball 2019 im Hotel Adlon Kempinski

Nach dem Dinner im Palaissaal, knapp nach 21.00 Uhr, betraten der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehepartnerin Elke Büdenbender den Ballsaal. Dahinter der Vorsitzende der Bundespressekonferenz Gregor Mayntz mit seiner Frau Sonja, die offizielle Eröffnung des Balls stand kurz bevor.

Erst wurde noch der diesjährige Preisträger geehrt. Seit dem Bundespresseball 2014 werden

Jacek Lepiarz (DW)

Journalistinnen und Journalisten mit dem Preis der Bundespressekonferenz ausgezeichnet für herausragende Leistungen im Sinne gelebter Pressefreiheit. Nach Gernot Heller, (Reuters), Christoph Reuter (Spiegel), Rolf-Dieter Krause (ehm. ARD, Bruessel), Kristina Dunz (ehm. dpa, jetzt RP), Gerd-Joachim von Fallois und Erhard Scherfer (Phoenix) erhielt dieses Jahr der polnische Journalist Jacek Lepiarz den Preis. Lepiarz (ehm. Polska Agencja Prasowa, jetzt DW) beugte sich nicht den polnischen Staatsmedien.

Erstmals durfte Adi Becker sich über eine Spende des Bundespresseballs in der Höhe von 10.000 Euro freuen. Die Big Band der Bundeswehr, hier unter Leitung von Becker, spielte bisher ehrenamtlich auf dem Ball – den sie trotz Terminengpasses unbedingt bespielen wollte. Schliesslich hatte die vorige Verteidigungsministerin und frisch angetretende EU-Kommissarin Ursula von der Leyen (CDU) die Big Band dazu eingeladen.

Endlich leitete Tim Szent-Iványi, Geschäftsführer der Bundespresseball GmbH, über: „Der Ball ist eröffnet!“

Deutschlands 12. Bundespräsident Steinmeier und seine Frau traten aus dem Hintergrund. Auf dem Parkett begann der Eröffnungswalzer – traditionell mit vertauschten TanzpartnerIinnen. Der Chef der Bundespressekonferenz Mayntz hielt Elke Büdenbender, die Gefährtin des Präsidenten, im Arm, Präsident Steinmeier Frau Sonja Mayntz, die den Rücktausch später schmunzelnd abwinkte.

Was muss, das muss: Die richtigen Paare fanden sich und das Blitzlichtgewitter der Pressefotografen erleuchtete die Gesichter des Bundespräsidentenpaares non stop.

Es muss nicht immer Ballkleid sein

Der gesamte Saal war angefüllt mit Menschen in schönen Anzügen, Smokings, Ball- oder Abendkleidern – oder in ganz kreativen edlen Alternativen. Die selbstbewusstesten Walzerbegeisterten drängten auf das glänzende Parkett als die rote Absperrkordel gelöst wurde.

Die Pressefotografen feuerten immer noch ihre Blitze ab.

Das Foyer war ebenso voller Menschen und ein Teil der über 2.000 Gäste genoss an langen, weissen Thekentischen und auf hohen Stühlen einige der zahlreichen kleinen Geschmackserlebnisse der Food-Stände oder wartete auf die flink in die kleinen, ovalen Schälchen gefüllten Speisen.

 

Dieses Konzept vom Bankett-Team um Executive Sous Chef Stephan Eberhard und Bankettchef Rico Kägebein durchzog sich durch das ganze Haus. Mehr als 100 Köche waren im Verlauf des Balls im Einsatz, um 2.000 hausgemachte Mini-Königsbergerklopse mit knackig frischen Kapern, 30 Kilo Wasserbüffelfleisch, 4.000 Austern oder 60 Kilo Lachsforellenfilet zuzubereiten und auch mal ganz persönlich auszuteilen.

Neben vielen anderen Zutaten seien hier noch 6.000 Sushirollen und 80 Kilo Kalbsrücken erwähnt. Im ersten Stockwerk – die gesamte Veranstaltung fand auf zwei Etagen statt – vorbei an der Pralinenbar gab es eine lange Ruhecoach, weitere DJs der Partner des Bundespresseballs und Sitzecken rund um den Eingang das Palaissaales. In diesen wurde Bundespräsident Steinmeier mit Frau Büdenbender und dem Ehepaar Mayntz von seinen Bodyguards direkt an mir vorbei gelotst. Ich weiss nicht, ob Steinmeiers zunickendes Begrüßungs-„Hallo“ mir als bereits gesichtete Pressefrau galt – oder, weil ich in der rechten Hand ein Glas Geldermann-Sekt hielt und die Kamera nicht schnell genug abdrücken konnte. Exklusiv verpasst für meinen Teil.

Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder (SPD) plaudert mit Journalisten

Dafür erwischte ich ein paar andere für Eingeweihte bekannte Gesichter auf dem Rückweg ins Erdgeschoss zum Ballsaal. Der ehemalige, noch lebende, deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder der Partei der Sozialdemokraten. Er amtierte von 1998 bis zur von ihm selbst ausgelösten Vertrauensfrage 2005, die Schröder verlor. Der Weg für Neuwahlen war frei – in der Folge wurde Angela Merkel (CDU) die erste deutsche Bundeskanzlerin.

Weiter im 1. Stock des Adlon Hotel Kempinski liessen sich die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Partei Grüne/Bündnis 90) und ihr Parteikollege, der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz, an einem Stand ausgiebig das Produktportofolio aus Cannabispflanzen erklären.

Sehr viel Spass hatten die Gäste bei weiteren Partnern des Bundespresseballs in Silber. Selbst ohne Geldeinsatz beim Roulette der Spielbank Berlin und beim Black Jack sowie an den Spielgeräten der Deutschen Automatenwirtschaft. Auf dem Weg zu den mit weissen Teppichen ausgelegten Treppen zum Erdgeschoss plauderte Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD im Deutschen Bundestag, mit Gästen.

In der Lobby des Hotels spielten hör- und tanzbare Musikkünstler live und aus der Kiste: Easy Listening Music von Lounge Deluxe, New City Beats sowie internationale DJs mit Live-Musikern. Flaniergäste sind immer wieder umschwirrt von perfekt gestylten Hostessen und Promoterinnen mit Getränken, darunter natürlich auch Champagner – oder Pralinenbonbons.

Copyright: Florian Gaertner/ photothek.net

Nicht gesichtet habe ich das Paar Andrea Sawatzki und Christian Berkel, beide Schauspieler, welches 2019 am Tisch des Bundespräsidenten sass.

Mehrfach begegnete mir Schauspieler Jochen Horst mit seinen Begleiterinnen. Eher wird der deutsche Akteur mit den markanten Leberflecken an der linken Wange von dem Publikum der Sparte Telenovelas wie „Rote Rosen“ oder „Die Bergretter“ in Rollen des stets Verständnis bereiten Charakters erkannt werden.

23.00 Uhr. Auf wie wenig Tanzfläche sich unglaublich viele JournalistInnen zu deutscher und internationaler Live-Musik bei Zigaretten- und Zigarrenrauch singend und tanzend bewegen können, erfuhr das Gitarren-Duo Erik und Markus, inzwischen zum 12. Mal beim Ball dabei, in der Sra Bua Bar im Untergeschoss des Adlon Hotels Kempinski.  (Text/Fotos: sylla, 4.12.2019)

 

 

 

68. Bundespresseball 2019 im Hotel Adlon Kempinski

29. November 2019

Berlin, 29./30.11.2019. Der diesjährige Bundespresseball, der 2019 zum fünften Mal in Folge im Hotel Adlon Kempinski in Berlin stattfindet, ist durchdrungen vom Thema Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Wandel“ soll der Ball klimaneutral kompensiert werden. Berücksichtigt werden dabei die Anreise der rund 2.000 Gäste, die Anlieferungen von Möbeln, Getränken und Speisen sowie der Energieverbrauch des Hotels während der Veranstaltung. Um die aufkommenden CO²-Emissionen von 316,8 Tonnen Kohlenstoffdioxid insgesamt auszugleichen beteiligt sich der Bundespresseball an Klimaschutzprojekten in Asien und Südamerika.

Über eine Partnerschaft mit der ClimatePartner GmbH werden dazu zwei Vorhaben unterstützt: Den Amazonas-Regenwald im peruanischen Tambopata vor der industriellen Abholzung bewahren, verbunden mit dem Anbau von Paranüssen sowie die Umstellung auf Kochöfen, statt offene Holzbrennstellen im indischen Raichur. Dortige Familienmitglieder leiden vermehrt unter Atemwegserkrankungen durch den ständigen Rauch und „die Frauen werden beim Holz sammeln häufig überfallen und vergewaltigt“, sagte der Geschäftsführer des Bundespresseballs Tim Szent-Iványi am Mittwoch in Berlin.

Der Ballpartner in Gold ist erneut Mercedes Benz. Die  Shuttlefahrzeuge für die Gäste sind dieses Jahr eine reine „Elektroflotte“, so Vorstandsmitglied der Bundespressekonferenz, Mathis Feldhoff. Ziel ist es, „ein wirklich grüner, grüner Bundespresseball zu werden.“

Weitere Tabubrüche gemäß des Mottos „Wandel“ hin zu mehr Aufmerksamkeit der weniger schönen Ereignisse in der Welt auch auf diesem Ball, bietet der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. .

Eigens für den Bundespresseball stellte die Firma Object Carpet aus Denkendorf bei Stuttgart aus alten Fischernetzen und aus dem Meer geborgenen Plastikabfällen den 70 Meter langen, roten, wieder verwertbaren Teppich her.

Den Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach rief der Bundespresseball die NachwuchsdesignerInnen zu einem Wettbewerb zum Thema „Wandel“ auf. Alle Teilnehmer entwarfen ihre mittels moderner Verfahren wie Lasertechnologie, Zero-Waste-Stricktechnik oder Digitaldruck ehrenamtlich. Unter den Gewinnerinnen waren beispielsweise Julia Scheele mit ihrer Kreation MEERwert und Leona Hülser mit Liberté Égalité Sexualité.

Das bodenlange, MEERwert-Kleid von Julia Scheele mit erotisch freigestelltem Oberteil ist mit toten silberfarbenen Fischen auf schwarzem Grundton übersäht. Das Cape darüber symbolisiert schillernde Ölschlieren auf Wasser. Der Betrachter wird sinnlich stimuliert und gleichzeitig betroffen durch das mit nachhaltigen Sublimationsdruck realisierte Thema gemacht: Die Schönheit unseres Konsums bedroht ernsthaft die Lebewesen samt ihrer Lebensräume.

Das „Machtsakko“ von Leona Hülser wird statt klassisch geschnitten, asymmetrisch aufgebrochen. Das Design aus Wolle und Polyester wurde schnitteilgerecht bedruckt, so dass kaum Abfall anfällt. Mit den Worten Liberté Égalité Sexualité wirbt das Sakko für Gleichberechtigung und die Akzeptanz sich wandelnder Rollenbilder.

Auf den Bildern sehen Sie im „Machtsakko: Liberté Égalité Sexualité“ die Modells: Agnes Rusin, Kerima Strotmann und  Giovanni Sapienza. Die Fotos sind Copyright by: Leonie Reuter

(LÄ Sylla, 4.12.1019, 19.49h)

 

 

Das Duell: Auf der Suche nach einem neuen SPD-Vorstand

19. November 2019

Das Duell: Auf der Suche nach einem neuen SPD-Vorstand

Berliner Salon in der Bundespressekonferenz

Berlin, 18.11.2019. Erstmals eine Frau an der Spitze der SPD: Andrea Nahles. Dann ihr Rücktritt im Frühsommer 2019. Die Mitglieder wollten einen neuen Vorstand oder ein Vorstandspaar selbst wählen. In der Endphase der Werbetour, von sieben Bewerbern, standen sich im Format „Berliner Salon“ in der Bundespressekonferenz im moderierten Duell noch zwei gegenüber. Bundesfinanzminister Olaf Scholz mit Klara Geywitz, beide Befürworter der Großen Koalition von CDU und SPD im Bund und das Polit-Paar Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, vehemente Gegner der GroKo.

Eingeladen zum Live-Duell hatten das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und der Sender Phoenix. Das Atrium war gefüllt. Als Kommentatoren waren unter anderem die Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch (Partei Die Linke) und der Generalsekretär der SPD, Lars Klingbeil an einem Nebentisch geladen. Die Fragen stellte Erhard Schäfer (Phoenix). Die SPD habe sich „Zeit“ gegeben, um „neue Vorsitzende zu finden“, sagte Klingbeil. Nach „23 Regionalkonferenzen“ stehen nun diese zwei Paare zur Wahl.

„Ob man das nur selbst machen muss?“, fragte Dietmar Bartsch. „Bei uns wird das nicht so sein.“ Der SPD-General: Bei uns soll das „im solidarischen Ton passieren“. Dafür gab es den ersten Beifall aus dem Publikum. Umfragen zur Folge waren die SPD-Anhänger gegen eine weiterführende GroKo.

Über zwei Stunden beantworteten die Spitzenbewerber die Fragen des Hauptstadtbüroleiters Gordon Repinski und der Phoenix-Moderatorin Julia Grimm. Vom 19. bis 29. November erfolgt dann die Wahl der rund 425.000 SPD-Mitglieder für einen neuen Vorstand. Am heutigen Abend sollten die Beifallsbekundungen des anwesenden Publikums über die Sympathie mit den Duellierenden gewertet werden.

Anwesend im Publikum waren in den hinteren Reihen die Kommunikationswissenschaftlerin Professor Andrea Römmele. Ferner der Auslandskorrespondent Mahamad Haitham Aiash, der den am Tisch stehenden GroKo-Gegner und SPD-Bundestagsabgeordneten Professor Ralf Castelluci fragte, ob das Team „Scholz der Favorit“ sei? Castelluci fand keine Zeit zum Antworten, er heizte die Argumente von Esken und Walter-Borjans auf.

Am Ende siegten Esken und Walter Borjans auf dem SPD-Bundesparteitag am 6.12.2019 in Berlin. Sie errangen den neuen Vorstandssitz mit 545 Ja-Stimmen gegen das Duo Scholz, welches mit 436 Ja-Stimmen verlor. Die GroKo wurde vom neuen SPD-Vorstand nicht aufgelöst.

(von Franziska Sylla)

 

Das ganze Duell im Atrium der BPK können Sie hier nach verfolgen:

https://www.rnd.de/politik/rnd-salon-extra-im-livestream-das-duell-um-den-spd-vorsitz-OSXBLYQUTNBS7OXPEXKB6CSCFM.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Demokratie kann (noch) historisch

13. November 2019

Aus dem Deutschen Bundestag

AfD-Bundestagsabgeordneter Stephan Brandner verliert Amt als Vorstand des Rechtsausschusses

Berlin, 13.11.2019. Anderes Medium:tagesschau.de/inland/brandnerabgewaehlt