Schredder für den Verfassungsschutz

Von Helmut Lorscheid, 27.09.2012

…und was die Security sonst noch zu bieten hat

Krisenzeiten sind gut für das Sicherheitsgewerbe. So auch für das Mekka der Branche, die alle zwei Jahre stattfindende Security-Messe in Essen. Sie begeht 2012 ihr 20 jähriges Jubiläum. 1.086 Aussteller aus 40 Ländern, darunter die USA, Israel, Ukraine, Russland, Taiwan und vor allem VR China sind auf der Messe vertreten.

Auf den 85.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche überwiegen zumindest optisch die Bereiche Brandschutz – vom Feuermelder bis zum Löschfahrzeug, Einbruchmeldetechnik, Zutrittskontrollen und Überwachungssysteme. Den ganzen Artikel lesen Sie bei: http://www.heise.de/tp/ artikel/37/37715/1.html

Ultraschallgerät via Seehofer in die Mongolei
Auf der Security in Essen fand unser Autor das Prospekte einer, mit schwarz-rot-goldenen Firmen- emblem werbenden Sicherheits- firma. Die Firma Bundpol verweist unter „Humanitäre Projekte“ auf die Übergabe einer Spende an ein Krankenhaus in der Mongolei: „Im Deutschen Bundestag übergab unser Team http://www.bundpol.de/humanprojekte.htm  dem Ministerpräsidenten von Bayern, Herrn Horst Seehofer, eine Spende der Firma Phillips.“
 
Interessant, normalerweise wäre Seehofes Reich eher in München und wenn schon in Berlin dann eher im Bundesrat. Nicht unmittelbar nachvollziehbar wirkt auch der weitere Text: „Diese Spende war in Form eines Ultraschallgerätes, für ein Krankenhaus in der Mongolei.  Anwesend waren auch der Botschafter der Mongolei, sowie der mongolische Krankenhausdirektor.“

Schön, warum jetzt Seehofer mit dem Gerät belastet wurde, erschließt sich immer noch nicht. Die Geburt seines jüngsten Kindes liegt ja schon bisschen zurück (im Jahr 2007) http://www.sueddeutsche.de/bayern/seehofer-wieder-vater-es-ist-ein-maedchen-1.413209 und wenn doch der Botschafter und der Direktor des Empfänger-Krankenhauses anwesend waren, stellt sich die Frage warum diesen Herren das Gerät nicht gleich übergeben wurde, sondern diese Beiden erst mal nur  zugucken durften?

Füchtete man, dass ohne Zwischenschaltung des tugendhaften Bayerischen Ministerpräsidenten vielleicht beide, Botschafter und der Krankenhausdirektor, das Ding gleich auf dem Flohmarkt am Berliner Mauerpark versilbert hätten?

Oder wollten die Verantwortlichen der Firma unbedingt mit Seehofer aufs Foto? Schließlich bemüht sich Bundpol um optische Nähe zu unseren staatlichen Organen. So schmückt das Firmenlogo ein dezenter senkrechter Strich in den Landesfarben – schwarz-rot-gold. Für  den Messestand bekam das Unternehmen jedenfalls eine Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums. Ist doch ein Anfang.

Print Friendly, PDF & Email

die Anhänge zu diesem Post:


Bundpol



Kommentare nicht erlaubt.