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Kanzlerin Merkel zu CO-19 – Massnahmen: weder Entwarnung, noch Lockerung

27. März 2020

Aus einer Pressemitteilung der Bundesregierung vom 26.3.2020

Am Rande der Pressekonferenz per Telefon – /Video, nach der Videokonferenz im Rahmen des G 20 Formates, erteilte Kanzlerin Angela Merkel zu innerdeutschen Fragen nach absehbaren Lockerungen der Corona 19 – Massnahmen klare Absagen.

(…)

„Ich möchte hier sehr klar sagen, dass im Augenblick nicht der Zeitpunkt ist, um über die Lockerung dieser Maßnahmen zu sprechen. Wenn Sie sich die Zahlen anschauen, gibt es immer noch einen sehr starken Anstieg von Neuinfektionen. Das Ziel ist ja, dass wir die Maßnahmen so gestalten, dass unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Deshalb ist ein interessanter Faktor ein Faktor, der sagt: Wie lange dauert es eigentlich, bis sich die Zahl der Neuinfizierten verdoppelt?

Im Augenblick sind wir in Deutschland bei etwa vier bis fünf Tagen. Wir sind einmal damit gestartet, dass es nur zwei Tage gedauert hat, bis sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt hat.

Wir müssen durch unsere Maßnahmen noch sehr viel mehr Tage erreichen, und zwar in Richtung von zehn Tagen. Insofern ist im Augenblick überhaupt noch nicht der Zeitpunkt, darüber zu sprechen. Es kann auch noch nicht der Zeitpunkt sein.

Denn die Maßnahmen, die wir ja erst Montag in weiten Teilen Deutschlands eingesetzt haben – heute ist Donnerstag -, können sich noch nicht in der Frage widerspiegeln, wann wir wirklich sehen, welche Neuinfektionen nach Einführung der Maßnahmen überhaupt aufgetreten sind.

Wir wissen doch, dass die Inkubationszeit mindestens fünf Tage beträgt und bis 14 Tage dauern kann. Deshalb ist ja auch die Quarantäne so lange ausgelegt, und deshalb sind wir noch gerade in dem Bereich, um zu sehen, ob unsere Maßnahmen wirken.

Kanzlerin Merkel bittet um Geduld, Lockerungen gibt es erstmal keine. Für die Massnahmenphase und danach unterstützt der Staat seine Bürger*innen. (Foto: Archiv/2232020, sylla)

Ich muss deshalb die Menschen in Deutschland hier wirklich um Geduld bitten.

Es war immer klar, dass wir erst dann, wenn wir Effekte sehen, darüber nachdenken können. Ich habe Ihnen eben einen Maßstab genannt, von dem wir leider noch ein ganzes Stück entfernt sind. Alles zielt daraufhin, dass wir erreichen wollen, dass die Menschen in unserem Land traurigerweise so erkranken, dass unser Gesundheitssystem dadurch möglichst nicht überfordert wird. Das wird auch uns sehr viel abverlangen.“

Mehr Informationen zum Corona Virus und was die Regierung wie tut, lesen/sehen Sie hier.

Auszug Fernsehansprache Kanzlerin Merkel: Zeigen, dass wir herzlich und vernünftig handeln

18. März 2020

Ein Auszug aus der vorbereiteten Rede der Bundeskanzlerin als Fernsehansprache

Berlin, 18.3.2020.

Ich appelliere an Sie: Halten Sie sich an die Regeln, die nun für die nächste Zeit gelten. Wir werden als Regierung stets neu prüfen, was sich wieder korrigieren lässt, aber auch: was womöglich noch nötig ist.

Kanzlerin Angela Merkel wendet sich heute Abend über den Fernsehsender ARD an die Deutschen Bürger zur Lage der Corona-Pandemie. Sie dankt den MA der Medizin, der Supermärkte und hofft auf die Herzlichkeit der Bürger/Innen im Umgang, um Infektionen zu verlangsamen. (Bild: Archiv/sylla)

Dies ist eine dynamische Situation, und wir werden in ihr lernfähig bleiben, um jederzeit umdenken und mit anderen Instrumenten reagieren zu können. Auch das werden wir dann erklären.

Deswegen bitte ich Sie: Glauben Sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen, die wir immer auch in viele Sprachen übersetzen lassen.

Wir sind eine Demokratie. Wir leben nicht von Zwang, sondern von geteiltem Wissen und Mitwirkung. Dies ist eine historische Aufgabe und sie ist nur gemeinsam zu bewältigen.

Dass wir diese Krise überwinden werden, dessen bin ich vollkommen sicher. Aber wie hoch werden die Opfer sein? Wie viele geliebte Menschen werden wir verlieren? Wir haben es zu einem großen Teil selbst in der Hand. Wir können jetzt, entschlossen, alle miteinander reagieren. Wir können die aktuellen Einschränkungen annehmen und einander beistehen.

Diese Situation ist ernst und sie ist offen.

Das heißt: Es wird nicht nur, aber auch davon abhängen, wie diszipliniert jeder und jede die Regeln befolgt und umsetzt.

Wir müssen, auch wenn wir so etwas noch nie erlebt haben, zeigen, dass wir herzlich und vernünftig handeln und so Leben retten. Es kommt ohne Ausnahme auf jeden Einzelnen und damit auf uns alle an.