Archive für Dezember, 2012 | monatliche Archiv Seite

Gedichte: „Kleine Laterne“

16. Dezember 2012

Gegenüber auf der anderen Straßenseite

steht eine kleine Laterne.

Ihr Licht ist stark

und leuchtet zu mir herüber.

 

Tausendfach spiegelt sich ihr Licht

in meinen Tränen.

 

Blinzel ich ein Mal,

bahnt sich ein Lichtpfad von ihr zu mir.

Blinzel ich ein zweites Mal

tanzen weiße Kobolde

wie Motten um´s Licht der Laterne –

lächeln mich an –

strecken mir ihre weißen Ärmchen entgegen.

Blinzel ich ein drittes Mal,

sind die Kobolde verschwunden

und mit ihnen meine kleine Laterne.

 

Hoch über der Straße, wo der Mond

über der Laterne hing,

strahlt vom knallblauen Himmel

die Sonne herab

und trocknet meine Tränen.

 

(1990, franzi sylla)

Gedichte: „Geborgenheit“

16. Dezember 2012

Du gibst die Freiheit, die einer Seele Flügel verleiht,

Du gibst die Hoffnung, die das Leben braucht.

Du küßt die Füße, ohne zu beschlabbern,

Du massierst die Seele und entspannst.

Du lachst wie die Sonne, ohne zu verbrennen,

Du kennst Tausend Tricks, ohne zu verarschen,

Du kennst die Wahrheit, die kühl ist und klar.

Du bist immer zum Anlehnen da.

 

Du bist sanft wie die Briese und tief wie das Meer,

bei Dir ist Geborgenheit und Stille.

Wo der Kopf sich stoßen würde,

federt Deine Hand ihn ab, liegt zwischen Kopf und Wand.

 

Du gibst die Freiheit, die einer Seele Flügel verleiht,

Du gibst die Hoffnung, die das Leben braucht.

Du küßt die Füße, ohne zu beschlabbern,

Du massierst die Seele und entspannst.

 

Bei Dir ist Geborgenheit und Stille, die das Leben braucht.

 

(Franzi Sylla 1989/90)

„Ein Wunder ist geschehen“

15. Dezember 2012

Die Jüdische Gemeinschaft begeht am morgigen Sonntag

das Ende des achttägigen Lichterfestes „Chanukka“.

Das Licht leuchtet aber weiter: Johann Hinrich Wichern,

Wegbereiter der Inneren Mission, hat den Brauch in Hamburg

kennen gelernt und daraufhin den Adventskranz allgemein eingeführt.

Die symbolische Bedeutung der Kerzen geht zurück auf

das 2. Jahrhundert, als das Kerzenlicht im Tempel von Jerusalem

trotz seiner Zerstörung durch Antiochus IV. weiter leuchtete.

„Ein Wunder ist geschehen“, sagen Gläubige seit dem.

Sie sind ohnehin hochgestimmt, weil das endzeitliche

Jüngste Gericht an Ihnen vorüber gegangen ist, das zufolge

der Mischna (u.a. Maleachi 3,23) für Neujahr prophezeit worden war.

Aber Neujahr ist nach dem Jüdischen Kalender längst gewesen:

Im September! Rosh Haschana (Der Kopf des Jahres).

 

G. Stanienda                                                                      15.12.12

In eigener Sache: Mobile o2-Kunden und MedienModul

14. Dezember 2012

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen.

Ein technischer Hinweis: Der Demokratie Spiegel kann seit heute wieder o2-Anbieter Kunden bedienen.  Wir baten um Ihr Verständnis. Die Telefónica Germany GmbH & Co. OHG  konnte das Problem heute lösen.

Franziska Sylla, Geschäftsleitung

MedienModul Pressedienst

24. Jahrestagung des Fachverbandes Glücksspielsucht e.V.

6. Dezember 2012

24. Jahrestagung des Fachverbandes Glücksspielsucht e.V.

Berlin, 29.11./6.12.2012. Der diesjährige Tagungsort ist „ein ganz wundervoller Ort“, sagte Ilona Füchtenschnieder bei der Begrüßung. Recht hat die Vorsitzende des Fachverbandes Glücksspielsucht (Fags): die Heilig Kreuz Passionskirche in der Zossener Straße (http://www.heiligkreuzpassion.de/) verleiht mancher Referentenrede etwas Sakrales.

Ihno Gebhardt, Professor an der Brandenburger Polizeihochschule und 2006 Federführer der Glücksspielreferenten der deutschen Länder setzte die historischen Zusammenhänge zum heutigen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2012)auseinander und verwies auf das römische Recht von vor 2000 Jahren.

Im Zeitalter der Europäischen Union (EU) liberalisieren die zuständigen EU-Beamten den Glücksspielmarkt. Darauf haben die nationalen Staaten, Länder und Gemeinden kaum Einfluss. Die einheitliche Harmonisierung habe noch nicht geklappt, aber unter der Überschrift „Verbraucherschutz“ sei eine Vereinheitlichung möglich. „Solange es keine einheitliche Steuer- und Sozialstandards“ gibt, werde es laut Gebhardt keine Harmonisierung geben.

Die Monopolstellen sind vom Bundesverfassungsgericht und Bundesverwaltungsgericht weiterhin gebilligt, der Europäische Gerichtshof wünsche jedoch einen kohärenten deutschen Glücksspielmarkt.

Gebhardt befürwortet eine Gesamtkohärenzprüfung und eine homogene Glückspielordnung. Das Spielhallenwesen sollte ordnungsrechtlich in den GlüStV eingeordnet werden. „Es ist kein normaler Markt, es ist kein gewollter Markt“, so Gebhardt. Die Länder müssten sich um deutlichere Rahmenbedingungen bemühen: „Müssen die Lotterieannahmestellen beispielsweise in die Abstandsweite mit einbezogen werden oder werden die separat betrachtet?“, fragt er. Gebhardt sagte, mit den praktizierten Sportwettunternehmen seikeiner richtig zufrieden und „es werden Klagen“ auf Deutschland zurollen, da die Einschränkungen nicht so lukrativ und attraktiv seien für das liberale Glücksspielder Sportwettunternehmen und der Spielhallen.

„Ein richtiges Gesetz gibt es nicht, aber auch keine Wahrheit“, stellt Gebhard in den Raum, die Interessenslagen und die Parlamente entschieden differenziert. Die Fakten zeigten jedoch die angestiegenen Suchtpersonenzahlen, „auf die die Gesetzgebung zu reagieren hat“ – auch wenn die nicht optimal gestaltet ist. Die laufenden Entwicklungen stimmen Gebhardt „hoffnungsvoll“. Europaweit betrachtet seien die Märkte nicht gleichförmig und mit Gegenbewegungen realisiert. In Großbritannien werde das Glücksspiel liberal gestaltet, andere Länder wollten zurück zum Monopol. Ein Sperrwesen in den Spielhallen wäre gegenüber den Spielbanken ungerecht, da der Spielbankautomat zu mehr Verlusten führen kann als die Spielhallenapparate, auch wenn bei letzteren die Manipulation nicht ganz ausgeschlossen werden könne. (Website Bundestag Gesundheitsausschuß, Suchtprävention, http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/018/1701850.pdf) http://www.bundestag.de/presse/hib/2012_10/2012_456/03.html

Über 200 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zur zweitägigen Fags-Tagung angemeldet. Zum Spielhallengesetz im Berliner Stadtstaatdas am 2.Juni 2011 in Kraft getreten ist, sagte der Berliner LandtagsabgeordneteDaniel Buchholz (SPD), „wirkt“. Mehr als die Hälfte aller Landesparlamentarier waren sich damals fraktionsübergreifend einig. Wer eine Halle eröffnet muss mittlerweile 500 Meter Abstand zu anderen Spielstätten einhalten, das Personal ist mit Sozialkonzepten betraut, die Automatensteuer wurde verdoppelt. „Kieze veröden durch immer mehr Spielhallen“, so Buchholz, „das hat alle alarmiert“.

Der Automatenverband hatte sich zuvor nicht an freiwillige Vereinbarungen gehalten. Daniel Buchholz selbst hatte Gespräche geführt. Zwei Klagen liegen vor, doch er sei sicher, „mit den Übergangsfristen von zwei bis fünf Jahren“ würden die Richter auch überzeugt werden. Nun solle es den Café-Casinos an den Kragen gehen. „Man hat eine normale Gaststättenlizenz“, erklärt Buchholz, innen sind Automaten, das Gepräge „ist eine Spielhalle in klein“. Bei „Extrembeispielen steht eine Kiste Limonade im Raum als gastronomisches Angebot“, erzählte er.

Die Bezirke kontrollieren sehr unterschiedlich. Das soll in Berlinnun einheitlicher klappen. „Zweimal haben Schwerpunktrazzien stattgefunden“, sagt Buchholz, das solle sich ausweiten, die„Beanstandungsquote war 98 Prozent“. Außerdem „laufen da nicht nur honorige Geschäfte“, gibt der SPD-Landtagsabgeordnete Buchholz zu Bedenken.

Ilona Füchtenschnieder hoffe, dass aus dem Berliner Gesetz bald ein bundesweites Gesetz entstehe.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierungund FDP-Bundestagsabgeordnete Mechthild Dyckmanskann sich auch eine bundesweite Regel vorstellen und angeglichene Spielhallenverordnungen. Die Sperrdatei für Glücksspielsüchtige können in Deutschland nur die Länder verordnen. Im Zuge der Einwanderungsentwicklung sind von der Automatenspielsucht Väter und Söhne mit Migrationshintergrund am meisten betroffen, diese Familien sollen in der Präventionsarbeit mit berücksichtigt werden. Am 24. September gab es den bundesweiten Aktionstag Sucht zur Unterstützung des effektiven Spielerschutzes.

Der Schweizer Wissenschaftler der Psychiatrie aus Zürich Mario Gmür sagte, dass in einigen Kantonen Spielhallen verboten seien. Das Personal sei geschult, expansive Spieler zu sperren. In der Praxis funktioniere das nicht.

Der freie Journalist Dietmar Jazbinsek von dem Verband Lobbycontrol sagte, Lobbyismus und Einflussnahme sollten nicht verboten werden. Dass diese auf Politiker einwirken, begründet er damit, dassExpertisen und Fachleute die Politikerin ihrer Entscheidungsfindung unterstützen. Bei dem Beispiel der Automatenwirtschaft sehe der Lobbycontrolerdas anders. Die Gesetzeseinführungen im Jahr 2011 und 2012 brachten der Automatenlobby viel Arbeit ein und einige Klagen. Jazbinsekkritisierte die Techniken der Entscheidungsträger der Automatenwirtschaft, die sich mit einem „Kunstraseneffekt“als empörte Bürger an die Politiker im Sinne des Unternehmens wenden. Da das nicht von unten gewachsen ist wie Gras, nenne er das Kunstrasen. Als personelles Beispiel wies Jazbinsek auf den Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Rechtsausschusses im Bundestag Siegfried Kauder hin, der eine „fulminante Bewerbungsrede“ bei der Automatenmesse 2011 hielt und in der Folge von weiteren Aufgaben seines Wahlkreises befreit worden sein soll. Der habe jetzt Kapazitäten frei.

Die Offenlegungspflicht der Parteispendender Gauselmanngruppe seien nicht eingehalten worden. Die Spendensummen betrugen unter 10.000 Euro und fielen aus der Transparenzpflicht. Lobbycontrol fordere Offenlegungspflichten ab 2.000 Euro und nicht erst, wie verordnet, bis zu anderthalb Jahren später. Der Unternehmer Paul Gauselmann habe sich mit der Steuertechnikgerechtfertigt, er wollte mittels der Stückelungen Steuern sparen. Jazbinsekkritisiert die Inserate der Automatenwirtschaft in allen mandatierten Parteizeitungen, bemerkte aber nicht, dass die Werbekampagne branchenübergreifend war. Auch im Magazin der Journalisten des deutschen Journalistenverbandes erschien im Jahr 2011eine Werbebroschüre für über 50.000 Euro.

Beteiligungen an Parteifirmenseien eine weitere Form der versteckten Spenden, wie bei der FDP. Die Summen können höher ausfallenund lägen außerhalb der Spendenoffenlegungsverfahren. Eine Fernsehreportage bei ZDF Monitor zeigte diese Machenschaften auf, so Jazbinsek. An den Pranger stellteder Journalist auch Theo Weigel (CDU) und den designierten Kanzlerkandidatenzur Bundestagswahl 2013,Peer Steinbrück (SPD).Letzterer habe laut Dirk Lamprecht, zitierteDietmar Jazbinsek in seiner Rede, nur seine Standardreden gehalten. Jazbinsekkommentierte: ohne echte Arbeit bekomme der 15.000 Euro Stundenlohn. Jazbinsek kritisierte die Wahlkreisarbeiten der Abgeordneten in Unternehmerkreisen.

Auch bemängelte er die Kooperationsverträge der Automatenwirtschaft im Rahmen der Sozialkonzepte mit der Kirche, sowie die der Wirtschaftsverbände Info GmbH und dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin. Aus Lobbycontrol-Sicht sollteauf solche Maßnahmen verzichtet werden. Er empfahl die Steuereinnahmen aus der Glücksspielbranche für soziale Stiftungen zu verwenden.

Die Asymmetrie in der Lobbyarbeit sieht Jazbinsek bei der Gauselmanngruppe: Nur finanzstarke Unternehmen können sich Anwälte für spezielle Gutachten leisten.

Die strategischen Allianzen der Tabakindustrie und des Gaststättenverbandes mit der Geldautomatenindustrie würden zur Korruption einladen. Wäre das Rauchen in den Räumlichkeiten nicht erlaubt „würde der Spieler“ sich bei Tageslicht draußen bewusst werden, was er tue. Vom Gastgewerbesterben wolle Jazbinseknichts wissen und verglich diese Befürchtung mit dem Satz: Komme mehr Hygiene in die Gaststätten, führe das auch zum Gaststättensterben. Jazbinsekschlug vor, die Nebeneinkünfte der Abgeordneten zu begrenzen.

Fags-Vorsitzende Ilona Füchtenschnieder sagte am Donnerstagnachmittag: „Auch die Sozialverbände“ sollten der Transparenzpflicht nachkommen. Sie könne sich vorstellen ein Internetfähiges Lernprogramm von einem Institut entwickeln zu lassen. Die Präventionsverbände wollten sich „nicht verbandeln“mit der Glücksspielindustrie, so Füchtenschnieder: „wir sind mit unseren Klienten verbandelt“. (F. Sylla, LÄ 18.12.2012, 20 h)

 

Gewissensbisse zum Advent?

1. Dezember 2012

Man gibt sich gern verwegen,

kann sich ein dickes Fall zulegen –

ein schlechtes Gewissen kennt man nicht.

O.k., man war nicht immer korrekt,

hat die Mädels geneckt

und das eigene Weib bissel betrogen,

nun gut, auch manchmal gelogen,

aber andere waren viel freier, viel frecher!

Deshalb kommt doch kein „Rächer“…

Oder doch?

Es geht ums Loch,

das rätselhafte Gebilde!

Es führt immer was im  Schilde,

verführt und verlockt,

und hat sich nie groß verzockt.

Männer vom Schwachen Verein

fallen fast immer drauf rein.

Die Natur

ist stur!

Sie setzt sich durch

Und wird zum Sittenlurch.

Der Urtrieb in Verkleidung

wegen unserer Vermeidung:

Wir wollen anonym genießen

und Samen in die Gosse gießen.

Warum dieser Sex-Betrug?

Gibt doch Menschen genug!

Oder vielleicht nicht?

Also: BESSER Zeugungspflicht.

Weil wir mehr Talente brauchen,

damit nicht nur Schlappe rumkrauchen

Die meisten Genies waren keine Einzelkinder!

Den  Mozarts nachmachen: Kindererfinder!

Genies produzieren,

nicht onanieren!

Dann entstehen die Welteliten,

denen die Götter gebieten.

E i n  Gott allein wird’s nicht schaffen.

Leute, legt los, zeigt’s den Affen!

Wir müssen viel mehr werden,

richtige Menschenherden!

Dann noch mal von vorn anfangen,

ohne Präservativ und Bangen.

Mehrheiten schaffen

Ohne Waffen!

Auch in unseren Landen

ist genug Erdreich vorhanden –

nicht zum Anbau von Benzin,

sondern, dass da Menschen hinzieh’n!

Stani 1.1.12