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Sechster Integrationsgipfel 2013

28. Mai 2013

Deutschland in einer „eine Vorreiterfunktion“ in Sachen Integration

Berlin, 28.5.2013. Immer wieder viel Ärger. Die Interessensvertreter der Migrationsverbände fühlen sich noch nicht auf Augenhöhe mit den Gesetzgebern, wie Kenan Kolat von der Deutsch Türkischen Gemeinde und die Bundesregierung unter Angela Merkel sieht ihre guten Absichten missverstanden, die Migration in Deutschland bewusst zu einer Willkommens- und Anerkennungsgesellschaft zu entwickeln.

Die seit Merkels Amtsbeginn 2005 langjährigen und unzähligen Aktionen zwischen der Zivilgesellschaft, Unternehmern und staatlichen Einrichtungen, teilweise sehr kreativen Aktionen mit eingewanderten Künstlern, Sportlern und Journalisten scheinen nicht ausreichend, Deutschland als modernes Einwanderungsland zu akzeptieren.

In der Bundespressekonferenz am 27.5.2013 wurde ein Gesetzentwurf vorgestellt, der zeige, wie Migrantenorganisationen  darunter leiden, zwar mittlerweile stets eingeladen und angehört zu werden, aber nicht an den Gesetzen direkt mitwirken zu können, sagte Kolat. Die zumeist freiwilligen Auflagen der Regierung mit den kommunalen oder privat organisierten Institutionen reichen einigen Kritikern nicht. Die Anerkennung ausländischer Schul- und Ausbildungsabschlüsse sowie die Teilhabe am Erwerbsleben oder in verbeamtete Arbeitsstellen seien noch zu schwierig.

Auch wird die Rassismus-Keule je nach gesellschaftlichen Vorfällen stark geschwungen und von einigen Parlamentariern mit gesungen: So warnte heute die Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke und Bundestagsvizepräsidentin, Petra Pau, über die rassistischen Tendenzen in Deutschland, die nicht verdrängt werden dürften.

Dabei gibt es durchaus statistische Veränderungen zum Positiven im Ausländerbericht: Die Anzahl der Zuzüge insgesamt im Jahr 2011 sind auf über eine Million gewachsen, die Fortzüge im Verhältnis geringer geworden. Die Schulabbrecherquote der jungen Migranten ist zurückgegangen, die Anzahl der Hochschulabsolventen bei Migranten um 28 Prozent gestiegen, im Vergleich die der Deutschen nur um fünf Prozent.

Die Erwerbslosenzahlen sind in der Altersgruppe der 15- bis 65-Jährigen von 18,1 im Jahr 2005 auf 9,6 Prozent gesunken (die der Deutschen sank von 9,8 auf 5,2 Prozent) im Jahr 2011.

Die Gruppe der Selbständigen mit Mig-Hintergrund stieg zwischen 2005 und 2011 um 28 Prozent auf 726.000. (Quellen: Statisches Bundesamt, Mikrozensus 2005, 2011 und Berechnungen der Beauftragten für Integration.)

In der Pressekonferenz nach dem Integrationsgipfel stellten die Staatssekretärin Maria Böhmer, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Torsten Albig sowie der Vorstandschefs der Verbandes Türkischer Unternehmer und Industrieller in Europa, Recep Keskin und Viktor Ostrowski vom Bundesverband russischsprachiger Eltern einige Ergebnisse vor.

Der im Jahr 2012 erarbeitete „Aktionsplan 2012 wurde heute nicht bilanziert“, so Kanzlerin Merkel, das erfolge, erst 2014. Heute ging es um Partizipation und wie die Zuwanderung, Einwanderung und Vielfalt als Bereicherung empfunden werden.

Zwei Rechtssetzungsakte sind in Deutschland bereits möglich: Die Blue Card und das Anerkennungsgesetz ausländischer Berufsanerkennungen. Diese Vorgänge seien noch nicht so bekannt in der Migrantenszene, sagte Angela Merkel. Das sei „eine neue qualitative Stufe“. Strukturelle Nachteile gebe es noch „bei der Kreditvergabe“ nach Auskünften der Unternehmerverbände. Es haben noch nicht alle die gleichen Chancen.

Ein dritter Schwerpunkt der Gipfelrunde war die Einwanderung aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Die Sprachkurse seien noch nicht flankiert von festen Rahmenbedingen wie bei den Eingewanderten aus Drittstaaten.

Die Berufsmöglichkeiten der jungen Leute sollte in Deutschland genutzt werden. Der öffentliche Dienst hat noch Mangel an Eingewanderten Mitarbeitern. Dafür gibt es plakative Werbekampagnen, beispielsweise aus dem Bundesinnenministerium.

Die Agentur für Arbeit bestätigte, die Migranten ohne Berufsqualifikation haben den noch größeren Anteil an Erwerbslosigkeit.

Staatsministerin Maria Böhmer wünscht einen gesellschaftlichen Klimawandel hin zu einer Willkommenskultur. „Zuwanderung und Integration“ sollen Hand in Hand gehen. Die große Säule ist die Gesetzgebung, bei der Deutschland „eine Vorreiterfunkton“ habe. (syl)

Zum Video der Pressekonferenz im Kanzleramt

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Demokratie Spiegel Archiv zur Integrationspolitik 2005-2011

Anderes Medium zum Thema: http://www.dw.de/mehr-teilhab

 

Integrationsministerin Maria Boehmer: „Deutschland ist ein Einwanderungsland!“

30. Januar 2013

Heute verabschiedete das deutsche Bundeskabinett den Migrationsbericht 2011. Die Zahlen zeigten: Deutschland ist „ein Einwanderungsland. Und das ist gut so!“, sagte Staatsministerin Maria Böhmer in einer Pressemitteilung der Bundesregierung. Denn Deutschland brauche Fachkräfte. „Die Zuwanderung kann uns stärken, wenn wir sie richtig gestalten. Wir dürfen deshalb die Fehler vergangener Jahrzehnte nicht wiederholen und die Zuwanderer sich selbst überlassen. Zuwanderung und Integration müssen stets zusammengedacht werden“.

Laut Bericht gab es 2011 insgesamt 280.000 mehr Zuzüge als Fortzüge. Besonders in den Blick rückt die verstärkte Zuwanderung von Menschen aus EU-Mitgliedsstaaten. 62,1 Prozent aller Zuwanderer nach Deutschland kamen 2011 aus einem anderen EU-Land. Die wichtigsten Herkunftsländer waren Polen, Rumänien und Bulgarien. Gestiegen ist auch die Zahl der Zuzüge aus EU-Ländern, die besonders von der Finanzkrise betroffen sind. Integration gelinge auch bei Zuwanderern aus der EU nicht von alleine. Zudem seien sie keine homogene Gruppe. Viele seien gut ausgebildet und erhofften sich in Deutschland bessere berufliche Perspektiven als in ihren Heimatländern. Mehr Infos: http://www.bundesregierung.de.

„Geh Deinen Weg“. Fussball-Werbekampagne zur Integration

15. September 2012
(Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Berlin, 13.9.2012. Die neue Integrationskampagne „Geh Deinen Weg“, wurde am Donnerstag vorgestellt im Bundeskanzleramt von Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration Maria Böhmer (CDU), der Bayern-Präsident und Vorstand der Deutschland Stiftung Integration, Uli Hoeneß, Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Reinhard Rauball (SPD), Präsident Deutsche Fußball-Liga und Wolfgang Fürstner, Vorstandssprecher und Gründer der Deutschlandstiftung Integration. (Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Der Aktionstag „Geh Deinen Weg“ am Samstag, 15.9.2012, in Dortmund wird getragen von der Deutschen Fussball Liga GmbH – und „ohne Ausnahme“, betonte Uli Hoeneß in der Pressekonferenz, von den 18 Bundesliga-Clubs.  Alle 18 Trikot-Sponsoren der Bundesligisten unterstützen die Aufmerksamkeitskampagne zur Integration und einem friedlichen Miteinander.

Alle Bundesliga-Vereine verzichten am 3. Spieltag auf ihre übliche Trikot-Werbung und werben stattdessen für Integration: für die Initiative „Geh Deinen Weg“. Das Ziel ist, alle Menschen unterschiedlicher Herkunft zu motivieren, ihre Chancen in Deutschland zu nutzen.

In rund 26.000 Fußballvereinen in Deutschland gibt es eta 1,3 Millionen Mitglieder mit Migrationshintergrund. Das heißt, mehr als 19 Prozent der 6,7 Millionen DFB-Mitglieder haben einen Migrationshintergrund. Die Spieler der Bundesliga stammen aus 66 Ländern.

Kanzlerin Angela Merkel ist Schirmherrin der Deutschlandstiftung Integration, die die Aktion „Geh Deinen Weg“ durchführt. Merkel findet:  „Fußball ist ein echter Integrationsmotor!“ Sie wird sich vor dem Anpfiff des Spiels um 15.30 Uhr mit Nachwuchsspielern der Jugendmannschaften von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen treffen. Danach verfolgt sie das Spiel im Stadion. Sport und insbesondere der Fußball seien bestens geeignet, Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenzubringen, sagte Merkel.

Die Deutschlandstiftung Integration (DSI) will mit ihren Partnern noch mehr Menschen mit Migrationshintergrund dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten zu nutzen. Damit will sie einen Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund leisten. Unter dem Dach der Initiative steht auch ein Stipendienprogramm, das im Oktober 2012 starten soll. Zusammen mit einem Mentorenprogramm soll es junge und engagierte Menschen auf ihrem Bildungs- und Berufsweg begleiten. (Franziska Sylla, andere Quellen, 14.9.2012, 14.28)

Hier gibt es das Video der Kampagnenvorstellung mit Uli Hoeneß und der Bundeskanzlerin Merkel vom 13.9.2012: http://www.bundesregierung.de-geh-deinen-weg.html

(LÄ syl, 11.3.2014)