Posts mit Schlüsselwort ‘Integration’

Stani`s Flüchtlings-Vorschlag: Eigenes Land verwalten

4. Oktober 2015

Gebt den Flüchtlingen einen Landstrich in Ost-Deutschland,

den sie selbst beackern und verwalten! Das schlägt Buchautor

Günter Stanienda (Mitwirkender auch bei Medienmodul) für jene

Ostregionen vor, die immer mehr ausbluten.

Der Autor: „Seid Pioniere, haltet Euch Tiere, versorgt Euch selbst!

Sorgt für Kinder, seid Erfinder, das Land steht Euch offen – fürs Hoffen!“

Ausführlich ist der Vorschlag in der Anthologie Neue Literatur 2015/2016, August von Goethe Literaturverlag erläutert.

Stani 3.10.15

Deutschland steht zu seinen Flüchtlingen!? Ministerpräsidentenkonferenz 18.6.2015

18. Juni 2015

Berlin, 18.6.2015. Turnusmäßige Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der deutschen Bundesländer im Kanzleramt in Berlin. Ein großer Themenschwerpunkt ist die europäische und deutsche Flüchtlingspolitik. Dazu fand vergangene Woche bereits ein gesonderter Austausch im Kanzleramt statt.

Merkel_FotoSylla

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Interview. (Foto/Archiv: sylla)

Vor die Presse traten der Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, Kanzlerin Angela Merkel, beide CDU, sowie der brandenburgische Landeschef Dietmar Woidke (SPD), der im August 2013 den langjährigen Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) ablöste.

Weitere Themen bleiben die Energie- und die Bund-Länderfinanzpolitik.

Statt der bisher geplanten 500 Millionen Euro, um die Länder und Kommunen in der Asyl- und Flüchtlingssache zu unterstützen, werde der Etat verdoppelt auf eine Milliarde Euro.

Auf der Internetseite der Bundesregierung heißt es zum Treffen am 12. Juni: Die Teilnehmer des Flüchtlingsgipfels haben darüber hinaus vereinbart, dass sich der Bund ab 2016 „strukturell und dauerhaft“ an den gesamtstaatlichen Kosten beteiligt. Damit seien die Aufwendungen gemeint, die im Zusammenhang mit der Zahl der schutzbedürftigen Asylbewerber und Flüchtlinge entstünden (und mehr wurden, als gedacht).

In ihrer heutigen Regierungserklärung sagte Angela Merkel: „Die mit Abstand dringlichste Aufgabe ist die Verbesserung der Seenotrettung. Die finanziellen Mittel für die von Frontex geführten Mittelmeeroperationen Triton und Poseidon haben wir verdreifacht. Frontex hat Ende Mai beschlossen, auch das Einsatzgebiet von Triton zu erweitern. Wir haben sehr kurzfristig zusätzliche Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt, um schneller mit Hilfe vor Ort zu sein. Auch Deutschland hat hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet. Mein ausdrücklicher Dank gilt den Besatzungen der beiden deutschen Marineschiffe, die in wenigen Wochen fast 4.000 Menschen aus akuter Seenot retten konnten.“

Die Pressekonferenz begann knapp zwei Stunden später als für Journalisten geplant (cool, habe drei Artikel fertig gekriegt). Kanzlerin Merkel berichtete von einem Aktionsplan, den die Länder erarbeiteten. In Clustern soll das Asylantragsverfahren strukturiert und in der Konsequenz beschleunigt werden, damit Anträge schneller bearbeitet und beschieden werden. Die Asylbewerber, die schnell sind, sollen mit Integrationsmöglichkeiten wie Sprachkursen unterstützt werden.  Bund und Länder wollen die gesundheitliche Versorgung der Asylsuchenden erleichtern. Die „Länder sehen das als Dienstleistung“, so Merkel heute Abend in Berlin. Die Krankenkassen sollen das übernehmen. Der Geist der Gemeinsamkeit habe heute geherrscht      (auch, weil Hamburg-Promoter: Olaf Scholz, Regierender Bürgermeister, sowas wie ein Ministerpräsident, sich für ein Olympisches Dorf beworben hat!)         und es ist festgelegt worden in dem Papier heute unter der Überschrift, die Bundesregierung, die Länder und Kommunen verstünden sich als „eine Verantwortungsgemeinschaft“.

Der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte in der heutigen MPK, das Bundesamt für Flüchtlinge mache mit, so dass dieviel zu lange Bearbeitungsdauer gesenkt werden könnte. Die Sprachkurse seien weiter zu intensivieren. Das seien die Grundlagen für die zukünftigen „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“.  Die 500 Millionen Euro werden statt 2016, wie vor einer Woche vereinbart, bereits 2015 ausbezahlt.

Reiner Haseloff (CDU), sächsischer Ministerpräsident, sagte: Alleine kommen die Länder mit den Kommunen nicht weiter. Es müsse ein „europäisches, konzentriertes Vorgehen“ geben. Abgelehnte Anträge werden vom Deutschen Bund geregelt, Abschiebungen von der Bundespolizei verantwortet. Es sähe aktuell nach einer „Partnerschaft“ für alle Beteiligten aus. Deutschland stehe zu seiner Flüchtlingspolitik.

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Beim Bund-Länder-Finanzausgleich seien die Länder sich „inhaltlich“ noch nicht einig, so Haseloff auf Journalistenanfrage. Die Ostdeutschen Länder strebten eine Augleichsvariante an, die mit Hilfe einer Steuerreform, angepasst an die Steuerkraft der jeweiligen Bundesländer, umgesetzt werden solle. Mit einer gesamtdeutschen Lösung 16:0 könne keiner im Moment rechnen. Merkel dazu: Die Länder arbeiteten mit Hochdruck daran. Haseloff: „Eine Sommerpause gibt es für uns nicht.“ Das werde weiter verfolgt. (sylla)

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Hier zur Internetseite der Deutschen Bundesregierung zur MPK und dem Wasserstand zur Auslands- und Flüchtlingspolitik am 18.6.2015.

 

Flüchtlinge integrieren und Energiewende sichern

10. Juni 2015

Pressemitteilung www.staedtetag.de

Kommunen erwarten Respekt von Bund und Ländern –

Die deutschen Städte verlangen von Bund und Ländern eine respektvolle und angemessene Einbeziehung der Kommunen in alle aktuellen Beratungen, bei denen bedeutsame kommunale Themen verhandelt werden sollen. Dazu zählen die Fragen der Aufnahme, Unterbringung und Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern ebenso, wie die anstehende Neuregelung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, erklärte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Nürnberger  Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, in seiner Rede zum Beginn der Hauptversammlung des Deutschen Städtetages heute in Dresden. Das Treffen von mehr als 1000 Delegierten und Gästen steht unter dem Motto „Wachsendes

Gefälle zwischen den Städten – Entwicklungschancen für alle sichern.“ Am Nachmittag wird Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble zur Hauptver­sammlung erwartet, am morgigen zweiten, abschließenden Tag, ist Bundesarbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles angekündigt.

„Wenn Bund und Länder sogenannte Asylgipfel abhalten und dort ein Thema behandeln, dessen operative Zuständigkeit überwiegend bei den Kommunen liegt – schließlich wird über Wohl und Wehe der Integration in den Städten und Gemeinden entschieden –, wenn die im Koalitionsver­trag vereinbarte Kommission zu den Bund-Länder-Finanzbeziehungen, bei der wir dabei wären, nicht einberufen wird, sondern stattdessen in verschiedenen Zirkeln ohne uns gesprochen wird, dann fehlt es an Respekt. Aktuell gibt es nun wenigstens einen Lichtblick, der uns freut: Wir sind eingeladen, morgen an einer Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Ländern zur Asyl- und Flüchtlingspolitik teilzunehmen“, sagte der Städtetagspräsident.

Maly forderte in seiner Rede ein klares Bekenntnis von Bund und Ländern zur gesamtstaatlichen Verantwortung für das Thema Asyl, eine stärkere Konzentra­tion auf die nötige  Integrationsarbeit und ein beschleunigtes Verfahren für offensichtlich unbegründete Asylbegehren.

http://www.staedtetag.de/

 

Staatministerin für Integration wünscht schana tova u’metuka – ein gutes und süßes Jahr 5775.

24. September 2014

Pressemitteilung

Am morgigen 25. September 2014 begehen Jüdinnen und Juden weltweit das jüdische Neujahrsfest, Rosch ha-Shanah. Hierzu erklärt die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz:

Schana tova u’metuka 

Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana übermittle ich allen Jüdinnen und Juden in Deutschland meine herzlichen Glückwünsche! Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute. Dabei ist es Brauch, Bilanz zu ziehen über das abgelaufenen Jahr und für eine gute Zukunft zu beten.

Wenn Sie zurückschauen, dann mitunter auch mit Sorgen. Auch ich war erschüttert über antisemitische Hetze auf Demonstrationen, über Anschläge auf Synagogen und verbale wie körperliche Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland. Wir dürfen es nicht zulassen, dass wenige Radikale, Fanatiker oder Extremisten versuchen, unsere Gesellschaft auseinander zu reißen.

Ich war froh, dass wir am 14. September in Berlin gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ein so starkes Zeichen gegen Judenhass bei der Kundgebung des Zentralrates der Juden in Deutschland setzten konnten. Genauso froh war ich, als am vergangenen Freitag die Muslime in Deutschland auf ihren Kundgebungen sich solidarisch gegen Hass und Unrecht erklärten. Für die vor uns liegende Zeit braucht es die gesamte Zivilgesellschaft, diesen Weg weiter zu gehen.

In diesem Sinne hoffe ich, dass das kommende Jahr für Sie, wie für uns alle, ein gutes und friedliches Jahr des guten Miteinanders wird. Allen, die das jüdische Neujahrsfest begehen, wünsche ich, dass dieser Festtag ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr einläutet. In diesem Sinne schana tova u’metuka – ein gutes und süßes Jahr 5775.

Mit freundlichen Grüßen
i. A.
Claudia Rohmann
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Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für
Migration, Flüchtlinge und Integration
Tel: 030-18400-2033
Fax: 030-1810400-2033
Email: claudia.rohmann@bk.bund.de
Internet: www.integrationsbeauftragte.de

Integrationsministerin Maria Boehmer: „Deutschland ist ein Einwanderungsland!“

30. Januar 2013

Heute verabschiedete das deutsche Bundeskabinett den Migrationsbericht 2011. Die Zahlen zeigten: Deutschland ist „ein Einwanderungsland. Und das ist gut so!“, sagte Staatsministerin Maria Böhmer in einer Pressemitteilung der Bundesregierung. Denn Deutschland brauche Fachkräfte. „Die Zuwanderung kann uns stärken, wenn wir sie richtig gestalten. Wir dürfen deshalb die Fehler vergangener Jahrzehnte nicht wiederholen und die Zuwanderer sich selbst überlassen. Zuwanderung und Integration müssen stets zusammengedacht werden“.

Laut Bericht gab es 2011 insgesamt 280.000 mehr Zuzüge als Fortzüge. Besonders in den Blick rückt die verstärkte Zuwanderung von Menschen aus EU-Mitgliedsstaaten. 62,1 Prozent aller Zuwanderer nach Deutschland kamen 2011 aus einem anderen EU-Land. Die wichtigsten Herkunftsländer waren Polen, Rumänien und Bulgarien. Gestiegen ist auch die Zahl der Zuzüge aus EU-Ländern, die besonders von der Finanzkrise betroffen sind. Integration gelinge auch bei Zuwanderern aus der EU nicht von alleine. Zudem seien sie keine homogene Gruppe. Viele seien gut ausgebildet und erhofften sich in Deutschland bessere berufliche Perspektiven als in ihren Heimatländern. Mehr Infos: http://www.bundesregierung.de.

Leserbrief. Islamfeindliche Filme.

24. September 2012

Leserbrief zu  Proteste und Gewalt nach islamfeindlichem Film

Die Meinungsfreiheit ist ein hohes und schützenswertes Gut. Dies trifft jedoch auch auf die Religionsfreiheit und auf die Gefühle aller Gläubigen zu, und zwar ganz egal, ob es sich um Christen, Muslima und Muslime, Juden, Buddhisten, Hindus oder Angehörige anderer Glaubensrichtungen, Sekten, Weltanschauungen, Philosophien usw. handelt.

Jeder Mensch hat das absolut schützenswerte Recht, einem Glauben zu folgen, diesen auszuüben und den damit verbundenen Ansichten, Vorstellungen, Glaubenshinhalten usw. zu folgen oder nicht, solange der gläubige Mensch dieses Recht in gleicher Weise auch den Mitmenschen zubilligt und er resp. sie sich friedlich, anständig, respektvoll und tolerant gegenüber allen anderen Mitmenschen verhält. Die Meinungsfreiheit der Bürger mag durch gesetzlich gezogene Grenzen eines Landes relativ weit gefasst sein, jedoch berechtigt sie im moralischen und ethischen Sinne keinen Menschen, diese schamlos auszunützen, um damit provokante Machwerke aller Art zu produzieren und zu verbreiten, die die aufrichtigen Gefühle gläubiger Menschen zutiefst verhöhnen und verletzen.

Auf der anderen Seite muss klar gesagt werden, dass es immer wieder eine Minderheit hass- und aggressionserfüllter Menschen ist, die sich allzugern von solchen Provokationen dazu hinreissen lässt, ihre Glaubensschwester und Glaubensbrüder zu sinnlosen und menschenunwürdigen Gewalthandlungen anzustacheln, in deren Folge Menschen getötet werden, die mit den eigentlichen Verursachern der Respektlosigkeiten, Verunglimpfungen und Verletzungen religiöser Gefühle nichts zu tun haben.

Die verletzten Gefühle der Gläubigen rechtfertigen ihrerseits keinerlei schlimme Ausartungen, Gewaltorgien, Hetztiraden und Aufrufe zur Anarchie. Jeder einzelne Mensch kann dem letztendlich nur dadurch entgegenwirken, dass er in sich selbst Liebe, Frieden, Freiheit und Harmonie erschafft, womit langsam aber sciher dereinst ein wirklicher, weltweiter Frieden Wirklichkeit werden kann.

Von Achim Wolf, 24.9.2012, E-Mail: achiwo @ gmx. net

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Tagesschau vom 23.9.2012 zum Thema: Pakistanischer Minister setzt Kopfgeld auf Filmproduzenten aus: http://www.tagesschau.de/ausland/pakistan2300.html)

„Geh Deinen Weg“. Fussball-Werbekampagne zur Integration

15. September 2012
(Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Berlin, 13.9.2012. Die neue Integrationskampagne „Geh Deinen Weg“, wurde am Donnerstag vorgestellt im Bundeskanzleramt von Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration Maria Böhmer (CDU), der Bayern-Präsident und Vorstand der Deutschland Stiftung Integration, Uli Hoeneß, Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Reinhard Rauball (SPD), Präsident Deutsche Fußball-Liga und Wolfgang Fürstner, Vorstandssprecher und Gründer der Deutschlandstiftung Integration. (Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Der Aktionstag „Geh Deinen Weg“ am Samstag, 15.9.2012, in Dortmund wird getragen von der Deutschen Fussball Liga GmbH – und „ohne Ausnahme“, betonte Uli Hoeneß in der Pressekonferenz, von den 18 Bundesliga-Clubs.  Alle 18 Trikot-Sponsoren der Bundesligisten unterstützen die Aufmerksamkeitskampagne zur Integration und einem friedlichen Miteinander.

Alle Bundesliga-Vereine verzichten am 3. Spieltag auf ihre übliche Trikot-Werbung und werben stattdessen für Integration: für die Initiative „Geh Deinen Weg“. Das Ziel ist, alle Menschen unterschiedlicher Herkunft zu motivieren, ihre Chancen in Deutschland zu nutzen.

In rund 26.000 Fußballvereinen in Deutschland gibt es eta 1,3 Millionen Mitglieder mit Migrationshintergrund. Das heißt, mehr als 19 Prozent der 6,7 Millionen DFB-Mitglieder haben einen Migrationshintergrund. Die Spieler der Bundesliga stammen aus 66 Ländern.

Kanzlerin Angela Merkel ist Schirmherrin der Deutschlandstiftung Integration, die die Aktion „Geh Deinen Weg“ durchführt. Merkel findet:  „Fußball ist ein echter Integrationsmotor!“ Sie wird sich vor dem Anpfiff des Spiels um 15.30 Uhr mit Nachwuchsspielern der Jugendmannschaften von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen treffen. Danach verfolgt sie das Spiel im Stadion. Sport und insbesondere der Fußball seien bestens geeignet, Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenzubringen, sagte Merkel.

Die Deutschlandstiftung Integration (DSI) will mit ihren Partnern noch mehr Menschen mit Migrationshintergrund dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten zu nutzen. Damit will sie einen Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund leisten. Unter dem Dach der Initiative steht auch ein Stipendienprogramm, das im Oktober 2012 starten soll. Zusammen mit einem Mentorenprogramm soll es junge und engagierte Menschen auf ihrem Bildungs- und Berufsweg begleiten. (Franziska Sylla, andere Quellen, 14.9.2012, 14.28)

Hier gibt es das Video der Kampagnenvorstellung mit Uli Hoeneß und der Bundeskanzlerin Merkel vom 13.9.2012: http://www.bundesregierung.de-geh-deinen-weg.html

(LÄ syl, 11.3.2014)

Das Siegel für Maenner im Judentum: Brit Mila

22. August 2012

Israels Oberrabbiner Yona Metzger in Berlin zum Thema Beschneidung von Knaben

(Artikel verfasst anhand der Simultanübersetzung vor Ort.)

Berlin, 21./22.8.2012. Nach dem Urteil des Kölner Landgerichts vom 7. Mai 2012, entbrannte die Debatte um das Beschneiden der männlichen Säuglinge und Kinder aus religiösen Gründen in Deutschland neu. Eine dieser Beschneidungszeremonien an einem Vierjährigen war offensichtlich misslungen, der Junge verbrachte danach laut Medienberichten zehn Tage im Krankenhaus. 

Israels Oberrabbiner Yona Metzger sagte am Dienstag während seines zweitägigen Aufenthalts in Berlin zum Thema Beschneidung männlicher Säuglinge, er wolle die 4.000 Jahre und in Deutschland seit 1.800 Jahren praktizierte Tradition beibehalten. In Begleitung des Rabbiner Yehuda Teichtal sprach Metzger in der Bundespressekonferenz und stellte sich den „schönen Fragen“ der Hauptstadtkorrespondenten, wie Metzger später sagen wird. Er habe sich zuvor „mit wichtigen Leuten“ der deutschen Bundesregierung getroffen. Namen wolle er aber keine sagen, „das ist sicher besser so“. Streiten wolle er nicht „mit den Gerichten“, die immer mal Entscheidungen träfen, „die nicht jedem Bürger gefallen“ müssen. Metzger vertrete die Standpunkte eines religiösen Richters im Dialog mit anderen politischen Entscheidungsträgern.

Im Judentum gebe es 613 Gebote. Die Beschneidung, auf Hebräisch auch Brit Mila genannt, ist ein „gleichwertiges Gebot“, so der Oberrabbiner Metzger und soll gemäß der jüdischen Tradition am achten Lebenstag vorgenommen werden. 

Der stets vergnügt wirkende Rabbi sagte, Wissenschaftler bestätigten, der Zeitpunkt sei geeignet, da Neugeborene kaum Schmerzen empfänden: „Die Dauer der Schmerzen ist minimal.“

Zum ersten Mal habe er durch Presseartikel aus Deutschland erfahren, dass ein Baby durch die Beschneidung ein Trauma erleide. Metzger wies den Zusammenhang zurück: „man spürt kein Trauma. Innerhalb eines Tages vergisst der Säugling das“.

Auf Anfrage nannte der Israelische Oberrabiner nur einen Kompromiss zwischen dem Urteil des Kölner Landgerichts, welches die Zirkumzision bei minderjährigen Knaben als Körperverletzung und Missachtung der freien Wahl der Religionszugehörigkeit unter Strafe stellen will und der jüdischen Pflicht, den Bund mit Gott mit diesem Vorhautschnitt zu besiegeln.

Kompromiss: Mohel lernen ärztliche Technik oder Ärzte lernen Brit Mila

Die Beschneider, sogenannte Mohel, sollen sich „in medizinischen Dingen zum Wohle des Kindes“ weiterbilden, damit sie ärztliche Techniken kennen. Deutschlandweit gebe es rund ein Dutzend Beschneider. Metzger habe den Vorschlag mit anderen Rabbinern erörtert. Es sei vorstellbar, dass sich jüdische Ärzte als Mohel ausbilden, eine Schule müsse aber in Deutschland erst gegründet werden, ebenso ein Oberrabbinat, dem er vorstehen wolle. Nur das Oberrabbinat in Israel, welches von ihm und einen Kollegen geführt wird, verfügt über die religiöse Autorität Lizenzen zu vergeben. Metzger sprach von einem „privaten Diplom“, welches spezialisierte Beschneider erhalten. In Deutschland werden das Ärzte sein, auch wenn Ärzte nicht die besseren Mohel seien und berief sich auf eine nicht näher beschriebene israelische Studie, die alle Aufenthalte in Krankenhäusern nach Beschneidungen registriert habe, egal, ob kurze oder längere. Laut dieser Studie seien bei Beschneidern 17 Prozent der Fehler entstanden und 83 Prozent von Ärzten verursacht.

Weitere Einschränkungen lehnte der Oberrabbiner ab: Keine Betäubung vor dem Schnitt, weder lokal noch voll narkotisiert, weder mit Anästhesiespray oder -puder, obwohl er Beschneider kenne, die letzere Mittel lokal einsetzten. Traditionell erhalte das Baby „einen Tropfen süßen Wein“. Das jüdische Gesetz fordere, „dass es natürlich ist und nicht künstlich.“ 

Die Gründe, warum der Oberrabbiner gegen symbolische Siegel oder Stempel als Religionsbekenntnis sei und den Eingriff nicht auf ein späteres Lebensjahr, zum Beispiel auf das vierzehnte, verschieben will, lieferte er gerne den Journalisten: Es tue später mehr weh und es stehe der achte Lebenstag im jüdischen Gebot. Spätere Eingriffe, wie bei Juden, denen in kommunistischen Ländern die Beschneidung verboten sei, könnten laut Gebot, den Brauch zum Bund mit Gott nachholen, sobald sie können. Deutschland sei aber kein kommunistisch geführtes Land und die Gemeinde sei wieder gewachsen, zähle über 250.000 Mitglieder.

Warum unbedingt ein Teil der Vorhaut vom männlichen Glied für den Gottesbund herhalten soll, „ist die Philosophie des intimsten Ortes“, erläuterte Metzger. Die Menschen verbergen diese Teile: „es ist versteckt“. Auch am „verborgensten Teil, wo du sein kannst, kannst Du nicht der Religion fliehen“. Religion sei keine Uniform, die der Soldat im Urlaub gegen bürgerliche Kleider tauschen könne.

„Körper und Seele sind eng miteinander verbunden“, sagte Metzger zu einem türkischen Journalisten, der ihn auf die Integrationsfähigkeiten der jüdischen und muslimischen Rituale wie das Beschneiden innerhalb Deutschlands ansprach. Metzger sagte, die muslimischen Gläubigen hätten es etwas schwerer, da das Ritual später einsetze und (die Jünglingsbeschneidung zwischen vier und acht Jahren, Anm. d.R.) den Kindern mehr Schmerzen bereiten würde.

Die Frau habe im Judentum „den höchsten Status“ so der Oberrabbiner, doch das Siegel der Religion gibt es nicht für die weiblichen Gläubigen. Metzger ist „total gegen Beschneidungen bei Mädchen“ und Frauen. Das „sind irreparable Schäden an den intimen Teilen von Mädchen“, das Leben ist dadurch gefährdet und „das Gebot ist dann ungültig“. Ein Prozent der Bekenner zum Judentum ohne Beschneidungsritual sei „marginal, muss man nicht darüber reden“.

Zum Abschluss der Pressekonferenz sagte er wiederholt, er hofft, „dass jeder seine Religionen in Deutschland leben kann im Sinne der Gleichheit“. Zu Beginn sagte er, er spüre hier keinen Antisemitismus.

Die Debatte über das Kölner Beschneidungsurteil hat weltweit Aufmerksamkeit erlangt. Der Deutsche Bundestag stellte sich bis auf die Partei Die Linke per Eilantrag noch vor der Sommerpause am 19. Juni auf die Seite der Gläubigen: Beschneidungen straffrei durchzuführen. Der Termin für die Debatten im Bundestag für mehr Rechtsklarheit steht noch nicht. Die Bundesregierung wünscht, dass „muslimisches und jüdisches Leben in Deutschland“ möglich sein müsse, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert im Juni.

Bis zum neuen Gesetzeswerk finden weiterhin Beschneidungen in Deutschland straffrei statt.

(Von Franziska Sylla, LÄ 19.10 h, 22.8.2012)

Andere Medien zum Thema:

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13821

http://www.sueddeutsche.de/panorama/beschneidungs-urteil-des-landgerichts-koeln-vierjaehriger-junge-war-mehrfach-in-narkose-1.1412621

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Meinung:

Rechtliche Position der Aschkenas-Gesellschaft zur Brit

Wir streiten für den EWIGEN, mein Wirken ist für unser Volk und für HaShem! AMEN.
 
Zur Rechtsgrundlage: „Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.“ (Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte)

„Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ (Artikel 4, Grundgesetz)
 
So stellt ein willkürliches Verbot der Beschneidung einen unzulässigen Eingriff in die Menschenrechte und des Grundgesetzes dar. Das hohe Rechtsgut des Völkerrechtes sowie das deutsche Recht ist bis dato mit einer hohen Schutzmauer der Religionsfreiheit umgeben.
 
Die Behauptung, „Die Beschneidung stellt einen unnötigen medizinischen Eingriff dar.“, führt in die Irre, denn wir sehen die Brit Mila nicht als einen medizinischen Akt, sondern als eine grundlegende religiöse Handlung an, weil wir einen Bund mit G’tt schließen und zum jüdischen Volk gehören. (1. Buch Moses 17: 9 – 14)

Ein Verbot käme nur aus Gründen der öffentlichen Sicherheit, Ordnung, Gesundheit, Sittlichkeit oder der Grundrechte und -freiheiten anderer in Frage. Andere juristische Kriterien oder gar moralische haben keinen Bestand.

 
Micha’el Wittkowski

Geschäftsleitung Aschkenas-Gesellschaft e. V.

________________Kommentar von Günter Stanienda

Zweischneidiges Beschneiden!

Beim Thema Beschneiden

sind die Türken zu beneiden:

Kein Mensch regt sich darüber auf.

Das religiöse Ritual nimmt stets seinen Lauf:

Alle männlichen Moslems sind beschnitten –

Das entspricht ihren uralten Sitten,

ist aber keineswegs im Koran vorgeschrieben.

Im Falle der Juden aber ist man „deutsch“ geblieben:

Die Kommentare, belehrend bis entehrend,

sind fürs deutsche Ansehen verheerend!

Sie zeigen wieder mal krass

versteckten anti-jüdischen Hass!

Die Juden-Zahl ist hierzulande furchtbar dezimiert,

verfährt man deshalb mit ihnen so ungeniert?

Die Zahl der Moslems geht in die Millionen,

Ein Blick in ihre Familien würde lohnen!

Fröhlich feiert man stets das Beschneidungsfest –

deutsches Schlaumeiern meidet man wie die Pest!

Stani 23.8.12