Archive für August, 2012 | monatliche Archiv Seite

Antrittsbesuch des Bundespräsidenten Joachim Gauck in Bonn.

23. August 2012
Bundespräsident Joachim Gauck trägt sich ins Goldene Buch in Bonn ein.(Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Bundespräsident Joachim Gauck mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (links) und (rechts) Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch während der Eintragung ins Goldene Buch im Gobelinsaal des Rathauses. (Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Bonn/Berlin, 20./ 22.8.2012. Bundespräsident Joachim Gauck (parteilos) reiste erstmals seit seinem Amtsantritt am 23. März vom 20. bis 23. August 2012 zum Bonner Amtssitz des Bundesprä-sidenten.

Begleitet von seiner Lebens-gefährtin Daniela Schadt führte er hier die Amtsgeschäfte in der le-gendären Bonner Villa Hammer-schmidt weiter.

Am Montag, 20. August, war das Deutsche Präsidentenpaar Gauck und Schadt im Rathaus der Bundesstadt Bonn. Sie wurden begrüßt und zum Eintragen in das Goldene Buch im Gobelinsaal des Rathauses begleitet von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und dessen Partnerin Hanna Hufschmidt.

In der Villa Hammerschmidt sprachen Bundespräsident Gauck und Frau Daniela Schadt mit Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen des öffentlichen Lebens.

(Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Bundespräsident Joachim Gauck ist Ehrenklimabotschafter geworden. Schülerinnen und Schüler der Gottfried-Kinkel-Grundschule mit ihren Lehrerinnen, stellten den „BONNI & Bo-Klimaführerschein“ der Stiftung Bonner Klimabotschafter vor und sangen das „BONNI & BO-Lied“. Sie überreichten dem Bundespräsidenten die Urkunde als Ehrenklimabotschafter.  (Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

 

 (Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Hier stehen Bundespräsident Joachim Gauck und seine Frau Daniela Schadt sowie Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (links)mit Partnerin Hanna Hufschmidt auf der Rathaustreppe. (Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

Der Besuch des Bundespräsidenten Joachim Gauck führte ihn und seine Gefährtin Daniela Schadt auch ins Beethovenhaus. Hier erhielt das Deutsche Präsidentenpaar von Malte Boecker, dem Direktor des Beethovenhauses, ein Gastgeschenk. Im Hintergrund sehen Sie eine Beethovenplastik.

(Foto: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

(Alle Fotos: © Friedhelm Schulz/ Friedrichson Pressebild)

 (Textquellen: Friedhelm Schulz/Friedrichson Pressebild, www.bundespraesident.de , F. Sylla)

_____________Übrigens__________________ Bundespräsident Joachim Gauck lädt am 8. und 9. September 2012 zum Bürgerfest in den Park von Schloss Bellevue. Am Samstag, den 8. September, sind zunächst rund 4.000 Bürgerinnen und Bürger in den Amtssitz des Bundespräsidenten eingeladen.

Der Empfang ist eine Auszeichnung für langjähriges ehrenamtliches Engagement der meisten Gäste. Am Sonntag, den 9. September, sind alle Bürgerinnen und Bürger ins Schloss Bellevue und den angrenzenden Park eingeladen. Das Fest findet am Samstag von 17.00 bis 23.30 Uhr statt, am Sonntag zwischen 11.00 und 18.00 Uhr.

Mehr Infos: ttp://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/DE/Joachim-Gauck/2012/09/120909-Buergerfest.html

 

22. August bleibt ein trauriger Tag für Schutzsuchende

22. August 2012

Pressemitteilung Partei Die Linke

„Statt Schutz und Sicherheit zu erfahren, landen Schutzsuchende am künftigen Flughafen BER erstmal im Knast“, so Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur heutigen Vorstellung des neuen Transitgewahrsams im Flughafenrohbau Schönefeld. Dass der Flughafengewahrsam ausgerechnet heute, am Jahrestag der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen der Öffentlichkeit vorgestellt werde, grenze an eine „beispiellose Geschichtsvergessenheit der politisch Verantwortlichen“ so die Abgeordnete. Jelpke weiter:

„Das Flughafenverfahren ist Teil des so genannten Asylkompromisses von 1992. Etabliert wurde ein Schnellverfahren für Schutzsuchende, das mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht zu vereinbaren ist.

In Einzelfällen bleiben Menschen über Monate ohne jede Perspektive im Transitbereich hängen – sie dürfen nicht einreisen, und zurück in ihre Herkunftsstaaten können sie genau so wenig.

Regierungspolitiker vergießen heute öffentlichkeitswirksam Krokodilstränen in Erinnerung an das Rostocker Pogrom von 1992. Aber statt endlich ein menschenwürdigen Asylverfahren zu schaffen, halten sie an den rassistischen Auswüchsen des sogenannten Asylkompromisses fest.

Mit der Vorstellung des neuen Flughafengewahrsams in Berlin sorgt das Bundesinnenministerium dafür, dass der 22. August weiterhin ein trauriger Tag für Schutzsuchende in Deutschland bleiben wird.“

F.d.R. Beate Figgener

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Pressesprecher

Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
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Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
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Das Siegel für Maenner im Judentum: Brit Mila

22. August 2012

Israels Oberrabbiner Yona Metzger in Berlin zum Thema Beschneidung von Knaben

(Artikel verfasst anhand der Simultanübersetzung vor Ort.)

Berlin, 21./22.8.2012. Nach dem Urteil des Kölner Landgerichts vom 7. Mai 2012, entbrannte die Debatte um das Beschneiden der männlichen Säuglinge und Kinder aus religiösen Gründen in Deutschland neu. Eine dieser Beschneidungszeremonien an einem Vierjährigen war offensichtlich misslungen, der Junge verbrachte danach laut Medienberichten zehn Tage im Krankenhaus. 

Israels Oberrabbiner Yona Metzger sagte am Dienstag während seines zweitägigen Aufenthalts in Berlin zum Thema Beschneidung männlicher Säuglinge, er wolle die 4.000 Jahre und in Deutschland seit 1.800 Jahren praktizierte Tradition beibehalten. In Begleitung des Rabbiner Yehuda Teichtal sprach Metzger in der Bundespressekonferenz und stellte sich den „schönen Fragen“ der Hauptstadtkorrespondenten, wie Metzger später sagen wird. Er habe sich zuvor „mit wichtigen Leuten“ der deutschen Bundesregierung getroffen. Namen wolle er aber keine sagen, „das ist sicher besser so“. Streiten wolle er nicht „mit den Gerichten“, die immer mal Entscheidungen träfen, „die nicht jedem Bürger gefallen“ müssen. Metzger vertrete die Standpunkte eines religiösen Richters im Dialog mit anderen politischen Entscheidungsträgern.

Im Judentum gebe es 613 Gebote. Die Beschneidung, auf Hebräisch auch Brit Mila genannt, ist ein „gleichwertiges Gebot“, so der Oberrabbiner Metzger und soll gemäß der jüdischen Tradition am achten Lebenstag vorgenommen werden. 

Der stets vergnügt wirkende Rabbi sagte, Wissenschaftler bestätigten, der Zeitpunkt sei geeignet, da Neugeborene kaum Schmerzen empfänden: „Die Dauer der Schmerzen ist minimal.“

Zum ersten Mal habe er durch Presseartikel aus Deutschland erfahren, dass ein Baby durch die Beschneidung ein Trauma erleide. Metzger wies den Zusammenhang zurück: „man spürt kein Trauma. Innerhalb eines Tages vergisst der Säugling das“.

Auf Anfrage nannte der Israelische Oberrabiner nur einen Kompromiss zwischen dem Urteil des Kölner Landgerichts, welches die Zirkumzision bei minderjährigen Knaben als Körperverletzung und Missachtung der freien Wahl der Religionszugehörigkeit unter Strafe stellen will und der jüdischen Pflicht, den Bund mit Gott mit diesem Vorhautschnitt zu besiegeln.

Kompromiss: Mohel lernen ärztliche Technik oder Ärzte lernen Brit Mila

Die Beschneider, sogenannte Mohel, sollen sich „in medizinischen Dingen zum Wohle des Kindes“ weiterbilden, damit sie ärztliche Techniken kennen. Deutschlandweit gebe es rund ein Dutzend Beschneider. Metzger habe den Vorschlag mit anderen Rabbinern erörtert. Es sei vorstellbar, dass sich jüdische Ärzte als Mohel ausbilden, eine Schule müsse aber in Deutschland erst gegründet werden, ebenso ein Oberrabbinat, dem er vorstehen wolle. Nur das Oberrabbinat in Israel, welches von ihm und einen Kollegen geführt wird, verfügt über die religiöse Autorität Lizenzen zu vergeben. Metzger sprach von einem „privaten Diplom“, welches spezialisierte Beschneider erhalten. In Deutschland werden das Ärzte sein, auch wenn Ärzte nicht die besseren Mohel seien und berief sich auf eine nicht näher beschriebene israelische Studie, die alle Aufenthalte in Krankenhäusern nach Beschneidungen registriert habe, egal, ob kurze oder längere. Laut dieser Studie seien bei Beschneidern 17 Prozent der Fehler entstanden und 83 Prozent von Ärzten verursacht.

Weitere Einschränkungen lehnte der Oberrabbiner ab: Keine Betäubung vor dem Schnitt, weder lokal noch voll narkotisiert, weder mit Anästhesiespray oder -puder, obwohl er Beschneider kenne, die letzere Mittel lokal einsetzten. Traditionell erhalte das Baby „einen Tropfen süßen Wein“. Das jüdische Gesetz fordere, „dass es natürlich ist und nicht künstlich.“ 

Die Gründe, warum der Oberrabbiner gegen symbolische Siegel oder Stempel als Religionsbekenntnis sei und den Eingriff nicht auf ein späteres Lebensjahr, zum Beispiel auf das vierzehnte, verschieben will, lieferte er gerne den Journalisten: Es tue später mehr weh und es stehe der achte Lebenstag im jüdischen Gebot. Spätere Eingriffe, wie bei Juden, denen in kommunistischen Ländern die Beschneidung verboten sei, könnten laut Gebot, den Brauch zum Bund mit Gott nachholen, sobald sie können. Deutschland sei aber kein kommunistisch geführtes Land und die Gemeinde sei wieder gewachsen, zähle über 250.000 Mitglieder.

Warum unbedingt ein Teil der Vorhaut vom männlichen Glied für den Gottesbund herhalten soll, „ist die Philosophie des intimsten Ortes“, erläuterte Metzger. Die Menschen verbergen diese Teile: „es ist versteckt“. Auch am „verborgensten Teil, wo du sein kannst, kannst Du nicht der Religion fliehen“. Religion sei keine Uniform, die der Soldat im Urlaub gegen bürgerliche Kleider tauschen könne.

„Körper und Seele sind eng miteinander verbunden“, sagte Metzger zu einem türkischen Journalisten, der ihn auf die Integrationsfähigkeiten der jüdischen und muslimischen Rituale wie das Beschneiden innerhalb Deutschlands ansprach. Metzger sagte, die muslimischen Gläubigen hätten es etwas schwerer, da das Ritual später einsetze und (die Jünglingsbeschneidung zwischen vier und acht Jahren, Anm. d.R.) den Kindern mehr Schmerzen bereiten würde.

Die Frau habe im Judentum „den höchsten Status“ so der Oberrabbiner, doch das Siegel der Religion gibt es nicht für die weiblichen Gläubigen. Metzger ist „total gegen Beschneidungen bei Mädchen“ und Frauen. Das „sind irreparable Schäden an den intimen Teilen von Mädchen“, das Leben ist dadurch gefährdet und „das Gebot ist dann ungültig“. Ein Prozent der Bekenner zum Judentum ohne Beschneidungsritual sei „marginal, muss man nicht darüber reden“.

Zum Abschluss der Pressekonferenz sagte er wiederholt, er hofft, „dass jeder seine Religionen in Deutschland leben kann im Sinne der Gleichheit“. Zu Beginn sagte er, er spüre hier keinen Antisemitismus.

Die Debatte über das Kölner Beschneidungsurteil hat weltweit Aufmerksamkeit erlangt. Der Deutsche Bundestag stellte sich bis auf die Partei Die Linke per Eilantrag noch vor der Sommerpause am 19. Juni auf die Seite der Gläubigen: Beschneidungen straffrei durchzuführen. Der Termin für die Debatten im Bundestag für mehr Rechtsklarheit steht noch nicht. Die Bundesregierung wünscht, dass „muslimisches und jüdisches Leben in Deutschland“ möglich sein müsse, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert im Juni.

Bis zum neuen Gesetzeswerk finden weiterhin Beschneidungen in Deutschland straffrei statt.

(Von Franziska Sylla, LÄ 19.10 h, 22.8.2012)

Andere Medien zum Thema:

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13821

http://www.sueddeutsche.de/panorama/beschneidungs-urteil-des-landgerichts-koeln-vierjaehriger-junge-war-mehrfach-in-narkose-1.1412621

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Meinung:

Rechtliche Position der Aschkenas-Gesellschaft zur Brit

Wir streiten für den EWIGEN, mein Wirken ist für unser Volk und für HaShem! AMEN.
 
Zur Rechtsgrundlage: „Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.“ (Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte)

„Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ (Artikel 4, Grundgesetz)
 
So stellt ein willkürliches Verbot der Beschneidung einen unzulässigen Eingriff in die Menschenrechte und des Grundgesetzes dar. Das hohe Rechtsgut des Völkerrechtes sowie das deutsche Recht ist bis dato mit einer hohen Schutzmauer der Religionsfreiheit umgeben.
 
Die Behauptung, „Die Beschneidung stellt einen unnötigen medizinischen Eingriff dar.“, führt in die Irre, denn wir sehen die Brit Mila nicht als einen medizinischen Akt, sondern als eine grundlegende religiöse Handlung an, weil wir einen Bund mit G’tt schließen und zum jüdischen Volk gehören. (1. Buch Moses 17: 9 – 14)

Ein Verbot käme nur aus Gründen der öffentlichen Sicherheit, Ordnung, Gesundheit, Sittlichkeit oder der Grundrechte und -freiheiten anderer in Frage. Andere juristische Kriterien oder gar moralische haben keinen Bestand.

 
Micha’el Wittkowski

Geschäftsleitung Aschkenas-Gesellschaft e. V.

________________Kommentar von Günter Stanienda

Zweischneidiges Beschneiden!

Beim Thema Beschneiden

sind die Türken zu beneiden:

Kein Mensch regt sich darüber auf.

Das religiöse Ritual nimmt stets seinen Lauf:

Alle männlichen Moslems sind beschnitten –

Das entspricht ihren uralten Sitten,

ist aber keineswegs im Koran vorgeschrieben.

Im Falle der Juden aber ist man „deutsch“ geblieben:

Die Kommentare, belehrend bis entehrend,

sind fürs deutsche Ansehen verheerend!

Sie zeigen wieder mal krass

versteckten anti-jüdischen Hass!

Die Juden-Zahl ist hierzulande furchtbar dezimiert,

verfährt man deshalb mit ihnen so ungeniert?

Die Zahl der Moslems geht in die Millionen,

Ein Blick in ihre Familien würde lohnen!

Fröhlich feiert man stets das Beschneidungsfest –

deutsches Schlaumeiern meidet man wie die Pest!

Stani 23.8.12

Eine Geschichte mit Happy End? – 50 Jahre Gropiusstadt

17. August 2012

Am 7. November 1962 legte der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt (SPD) gemeinsam mit Walter Gropius den Grundstein für ein großes soziales Wohnprojekt: Zwischen Britz, Buckow und Rudow sollte eine Wohnsiedlung entstehen, in der man in natürlicher Umgebung und mit einem umfassenden kulturellen Angebot leben kann. Aus Gropius’ Entwürfen entstand eine Trabantenstadt, die zunächst zum sozialen Brennpunkt wurde und seit zehn Jahren verstärkt versucht, die sozialen Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen und den Gropiusstädtern ein Gefühl von Heimat zu vermitteln.

Zu den Feierlichkeiten anlässlich der Grundsteinlegung, die von August bis November an verschiedenen Plätzen in der Gropiusstadt stattfinden werden, laden die vielen verschiedenen Immobilienunternehmen, Vereine sowie Baugenossenschaften, die Wohnungen in der Gropiusstadt unterhalten, die Agentur Stadtmuster, das Kulturnetzwerk Neukölln e.V. und viele andere Projekte und Initiativen. Die Organisation liegt in den Händen des Quartiermanagements (QM) Lipschitzallee/Gropiusstadt. Der soziale Brennpunkt um den U-Bahnhof Lipschitzallee wurde 2005 zum Präventionsgebiet ausgerufen. Das QM soll seitdem mit Geldern aus dem Programm Soziale Stadt die Lebenssituation der Bewohner verbessern, Akzente setzen und den Dialog zwischen alle lokalen Akteuren und den Bewohnern fördern.
Heike Thöne ist die QM-Projektleiterin und für sie „schließt sich ein Kreis“. Nach monatelanger Vorbereitung wird nun von August bis November das Jubiläum mit vielen verschiedenen Veranstaltungen gefeiert und von ihr wird die Frage gestellt „Wer sind die Gropiusstädter von morgen?“

Frank Bielka bezeichnet Gropiusstadt als die „Stadt mit Zukunft“ (Foto: Christiane Kürschner).

Gropiusstadt: Von der Trabantenstadt zur Stadt mit Zukunft

Wer die Gropiusstädter von heute sind, zeigen Statistiken vom Statistischen Landesamt Berlin-Brandenburg, Stand: 30.06. 2010. Im QM-Gebiet leben 23.573 Einwohner, in der ganzen Gropiusstadt rund 35.000. Davon haben 17,11 Prozent keinen deutschen Paß. Jedoch leben im Einzugsgebiet 10.806 Personen mit Migrationshintergrund, das sind 45,8 Prozent. Die am meisten vertretenen Gruppen an ausländischen Staatsangehörigen im ganzen Gebiet sind Türken, 7,98 Prozent, gefolgt von Polen mit 2,16 Prozent und 2,11 Prozent Ex-Jugoslawen. 36,31 Prozent der Gropiusstadt-Bewohner sind älter als 55 Jahre.

Das Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2011 schlüsselte auf,  im Jahr 2010 emfingen 60,5 Prozent  der unter 15-Jährigen in der gesamten Gropiusstadt Existenzsicherungsleistungen. Insgesamt erhalten 32,81 Prozent der Bewohner ALG-II-Leistungen, inklusive Sozialgeld; jedoch seien nur  rund sieben Prozent der Gropiusstadt-Bewohner wirklich arbeitslos. Liegt der Gedanke nahe, dass diese Bewohner neben ihrem Leistungsbezug zusätzlich verdienen? Gropiusstadt liegt über dem Berliner Durchschnitt.

Aufmerksame Zeitgenossen haben die Geschichte der Christiane F. vor Augen, die in Gropiusstadt lebte und hier zu Drogen, Prostitution und Kriminalität fand. So räumt auch der Neuköllner Bezirksstadtrat für Bauen, Natur und Bürgerdienste ein: „es gab auch schwierige Zeiten.“ Zu sehr ballten sich Ende der 70er-Jahre die Problem durch fehlende Lebensqualität und eine zu einseitige Sozialstruktur. Erst 2001 wurde die Fehlbelegungsabgabe abgeschafft. Bis dahin mussten alle Bewohner, denen die Sozialwohnung in Gropiusstadt nicht mehr zustand, weil sie zu viel verdienten, eine Abgabe zahlen. In Gropiusstadt wurden rund 90 Prozent der Wohnungen als Sozialwohnungen geplant. Mit Leerstand haben die involvierten Immobilienunternehmen – und Gesellschaften laut dem Quartiersmanagement heute nicht mehr zu kämpfen.

Der Vorstand der Baugenossenschaft „ideal“ Michael Abraham hat keinen Leerstand zu bemängeln. (Foto: Christiane Kürschner)

Akademie einer neuen Gropiusstadt

Als „Stadt mit Zukunft“ bezeichnet der Staatssekretär a.D. und Vorstand der degewo Frank Bielka die Gropiusstadt. Durch die gute Infrastruktur, die die U-Bahnlinie 7 gewährleistet und die vielen Projekte wird eine neuere, besser Gropiusstadt entstehen. Ganz nahe an der Entwicklung neuer Perspektiven für die Gropiusstadt ist die „Akademie einer neuen Gropiusstadt“ dran. Das Projekt wird vom Fachgebiet Städtebau und Architektur an der Technischen Universität (TU) Berlin unter der Leitung von Professor Jörg Stollmann durchgeführt und vom Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen am Institut für Architektur der TU Berlin unterstützt. Aus energetischer Sicht ist die Gropiusstadt die „ideale Stadt“, sagte Stollmann. Eine dichte Bebauung und Ausnützung der Fläche sowie viel Grünflachen machen das gute Klima aus. Mehr als 40 Studierende der TU Berlin haben sich aber nun darüber Gedanken gemacht, wie die Gropiusstadt attraktiver werden und öffentliche Räume wie die langweiligen Grünflächen besser genutzt werden können. Deshalb wurden die „Bedürfnisse der Bewohner abgefragt“, so Stollmann. Auf diese Weise brachten auch Bürger, die nichts mit Stadtplanung und Stadtentwicklung zu tun haben, ihre Ideen und Anregungen mit ein. Ob die Entwürfe, die noch bis zum 25. August 2012 im alten Edeka in der Lipschitzallee ausgestellt sind, jemals umgesetzt werden, sei einmal dahingestellt.

Die Ideen sind da und ob die Gropiusstädter sich angesprochen und integriert fühlen, können Interessierte am 25. August selbst überprüfen: An diesem Samstag wird ein Großteil der geplanten Jubiläumsveranstaltungen in der ganzen Gropiusstadt stattfinden. Darunter sind das jährliche Sommerfest, die Lange Kaffeetafel in Gropiusstadt, eine Fassadenperformance am höchsten Wohnhaus Berlins mit 32 Etagen sowie künstlerische Interventionen im Projekt „Experimentelle Urbane Landschaften“.

Das ganze Programm gibt es hier.

In der Fritz-Erler-Allee befindet sich das höchste Wohnhaus Berlins – hier wird es am 25. August eine Fassadenperfomance geben (Foto: Christiane Kürschner).

Besser einen Bunker bauen!

15. August 2012

Hat schon jemand daran gedacht,

was man im Fall eines Krieges macht?

Es werden doch überall Kriege geführt

und es wird reichlich Feindschaft geschürt –

besteht da nicht die akute Gefahr,

dass der Funke überspringt, um ein Haar?

Sind wir so abgebrüht?

O.k., die NATO bleibt ja bemüht,

das Gleichgewicht  der Kräfte zu bewahren,

wenn es bei den Syrern oder Tataren 

knallt, dann müssen wir nicht die Panik kriegen,

vielleicht Olympia stoppen, also nicht mehr siegen?

Andererseits: Vorbereitet sein, wenigstens zum Schein,

das würde sogar der Wirtschaft nutzen:

zum Beispiel: Waffe kaufen, Stiefel putzen,

im Garten einen Bunker bauen,

sich endlich wieder Martialisches trauen:

Stahlhelm aufsetzen, Konserven kaufen

Und wenn die Sirene ertönt weglaufen…

Aber wohin? Das wird uns ja nicht erklärt!

Weil Bevölkerungs-Vorsorge lange währt.

Da muss es erst noch Vorschriften geben,

und Formulare mit amtlichem Segen…

„Spontan“ und „Ad hoc“ gibt es nicht mehr,

die Bürokratie braucht kein Gewehr!

Sind wir überhaupt für Ernstfall sprachlich vorbereitet?

Wir beherrschen Denglisch, aber nicht Chinesisch,

betätigen uns politisch lieber theoretisch.

Was aber machen wir mit unserem Schmuck?

Also verstecken! Ruckzuck!

Aber dann auch wieder finden!

Wir müssten uns ganz schön schinden:

Ein paar Bibelsprüche bereithalten, zum Händefalten,

falls plötzlich Granaten übers Mittelmeer schallten.

Sich mit der Geschiedenen oder den Söhnen

möglichst umgehend versöhnen?

Erst mal ihre Adressen raussuchen…

Am besten schnell eine Fernreise buchen

bei der renommierten Kreuzfahrtfirma „NISCHT wie weg!

Unsere Schiffe haben kein Leck!“

Aber,  bloß nicht das Testament heraussuchen;

da würde man ja lauthals fluchen:

denn da hat man die blödesten Leute eingesetzt,

die teilweise gar nicht mehr leben. Das wird jetzt zerfetzt!

Bisschen Alkohol-Vorrat bunkern,

nicht mehr mit der Nachbarin „flunkern“,

denn das Große Auge schwebt vielleicht schon über uns

und beobachtet alles, von Hinz bis Kunz!

Nicht, dass uns plötzlich der Teufel reitet,

aber: Seien wir vorbereitet!     

                   Stani 11.8.12

 

 

Tag der Offenen Türen 2012 im Regierungsviertel

14. August 2012
Im Angebot sind knapp 600 Veranstaltungen, bitte Bild anklicken und auf den Seiten der Bundesregierung stöbern.

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